Windig ist es hier wohl immer. Kurz nach unserem Aufbruch sind wir von tausenden Windrädern umgeben. Wie wir später lernen, fahren wir durch die San Gorgonio Pass Wind Farm, den angeblichen ältesten Windpark in den USA mit etwa 3000 Windmühlen.
Dann ist es nicht mehr weit bis in das Örtchen Joshua Tree und den angrenzenden Nationalpark. In Joshua Tree besorgen wir uns einen Boulderführer und Infos, wo wir am besten Zelten, dann fahren wir in den Park in Richtung Hidden Valley Campground, der das Herz der dortigen Boulderwelt sein soll.
Auf der Fahrt durch den Park sehen wir in einer Wüstenlandschaft einen relativ dichten Bestand an Josua-Bäumen, also english Joshua Trees, nach denen der Park benannt ist. Diese Pflanze war uns vereinzelt schon in der Umgebung von Las Vegas aufgefallen, da sie einen sehr auffälligen Wuchs hat. Der Joshua Tree sieht aus wie eine Kreuzung aus Baum, Palme und Säulenkaktus. Aus einem Stamm zweigen sich mehrere Äste ab, die sich zum Ende hin nicht verjüngen, sondern bis zur Spitze hin gleich dick bleiben. An der Spitze jedes Astes sitzt dann ein Strubbelkopf von spitzen langen Palmblättern, den einzigen Blättern dieses Baums. Er erhielt seinen Namen von mormonischen Siedlern, die er an den Propheten Josua erinnerte, wie er sich betend an Gott wendet, und man kann gut nachvollziehen, wie sie auf diese Idee kamen.
Je weiter wir in den Park fahren, desto mehr sieht man aus dem relativ flachen Boden Steinhügel herausragen die aussehen wie von einem Riesen aufgehäufte und zusammengestapelte Murmeln und Bauklötze. Die Granitklötze sind abgerundet und scheinen praktisch lose aufeinander zu liegen.
Der Zeltplatz liegt mitten zwischen mehreren von diesen Haufen, und wir haben richtig Glück. Obwohl wir schon um zwei ankommen, ist nur noch ein einziger Platz frei, der ein bisschen versteckt zwischen den Felsen liegt und deswegen wahrscheinlich bis jetzt übersehen wurde. |