Nach dem ekelhaften Wetter gestern ist es heute immernoch spürbar kühl. Vormittags regnet es auch noch immer wieder mal. Kein schöner Tag, um ein warmes Zimmer zu verlassen, aber wir wollen weiter, damit wir nicht zu spät im Jahr in den Yellowstone Nationalpark kommen.
Nachdem wir Helena verlassen haben, kommen wir auf eine große schiefe Ebene, die sehr flach aussieht, die aber beständig leicht bergauf führt. In den Hügeln links und rechts des breiten Tales hängt noch der Regen, aber wir werden zum Glück nicht allzu nass. Wir haben uns nach reiflicher Überlegung für den relativ großen Highway 12 entschieden, und es fährt sich ganz gut, da die meiste Zeit ein breiter Seitenstreifen vorhanden ist.
Die Nachmittagspause machen wir spontan, weil Romy einen Platten hat. Es dürfte so etwa Nummer acht der Tour sein. Während wir so in der Baustelle stehen, ich flicke, die Kinder spielen in Matschpfützen, hält neben uns ein Auto an. Es sind die beiden, die uns in Belly River zu sich nach Bozeman eingeladen haben. Witzig, dass wir sie nochmal treffen. Aber letztendlich ist das Land zwar groß, aber es gibt halt nur so wenige Straßen, dass wir doch häufig mehrfach von den gleichen Leuten gesehen werden. Das Wiedersehen passt sehr gut, denn wir planen, etwa Übermorgen in Bozeman zu sein, und wollten uns sowieso bei den beiden melden.
Danach haben wir dann noch über zehn Kilometer Abfahrt, leichte Neigung mit Rückenwind, so dass wir schnell in Townsend ankommen. Der dortige Zeltplatz ist mal wieder umsonst, aber es gibt auch mal wieder kein Trinkwasser. Wir haben zwar gerade genug zum Kochen und Trinken bis morgen früh dabei, aber zum ersten mal können wir uns abends nicht waschen. Der Zeltplatz liegt zwar direkt am Missouri, aber dort wo man ans Ufer kommt, steht das Wasser fast und sieht nicht sehr einladend aus. Zum Glück haben wir es heute sehr kühl, so dass wir fast nicht geschwitzt haben. |