Fünf Zentimeter Schnee hat es zwar nicht gegeben, aber wir sind morgens leicht eingeschneit, und es ist kräftig kalt. Dadurch, dass es eine feuchte Kälte ist und ausnahmsweise die Sonne auch den ganzen Tag nicht herauskommen will, bleibt es sehr unangenehm. Deswegen verbringen wir den Vormittag hauptsächlich im Visitor Center, wo es eine Ausstellung mit ausgestopften Tieren und zum Supervulkan gibt, auf dem wir uns hier befinden.
Nachmittags machen wir uns dann doch noch auf zum Grand Canyon of the Yellowstone, der sich nicht weit von hier befindet. Als erstes sind wir nur am Yellowstone River, dem großen Fluss hier im Park, der sich durch ein Tal schlängelt. An den Oberen Fällen fällt dieser Fluss über eine gerade Kante 30 Meter in die Tiefe. Es ist aber so viel los, dass wir uns den Aussichtspunkt sparen. Dann folgen wir der Rundstraße weiter in Richtung Flussabwärts, wo wir erstmal vom Canyon nicht viel sehen. Unterhalb der unteren Fälle kommen wir dann zu einem weiteren Aussichtspunkt, der absolut atemberaubend ist. Der Fluss ist plötzlich weit unter uns in einer steilen zerklüfteten Schlucht, die in Tönen von gelb über ocker nach rot leuchtet. An ihrem Kopfende sehen wir die unteren Fälle, die noch beeindruckender sind als die oberen: hier fällt der tosende Fluss auf einmal über 90 Meter in die Tiefe. Hier wecken wir dann die Kinder, die bis jetzt geschlafen haben, damit sie das nicht verpassen, und nehmen dann noch gemeinsam einen kleinen Wanderweg, der zu einer weiteren Aussichtsplatform etwa 150m tiefer führt.
Als wir zurück kommen, ist John schon mit Feuer machen beschäftigt. Er ist Amerikaner aus Boston und seit über einem Jahr unterwegs. Wir hatten ihn heute morgen auf dem Hiker/Biker-Site getroffen, und er hatte uns zum Lagerfeuer eingeladen. So essen wir dort gemeinsam und grillen mit den Kinden Marshmallows.
Er hat auch einen guten Tip. Da er selbst noch nicht so richtig für den Winter ausgerüstet ist, und es ja heute Nacht so kalt werden soll, hat er bei der Rezeption noch einen Schlafsack bekommen können. Für uns ist auch noch einer da, so dass wir die Kinder in einen zweiten Schlafsack stecken, einen von oben rein, den anderen von unten. |