Elkford ist ein ziemlich trauriges Nest mit etwa zweitausend Einwohnern, dass hauptsächlich vom Kohlebergbau lebt. Gegründet wurde es erst in den 1970ern, hat also praktisch keine Geschichte und auch sonst nichts zu bieten. Was als Mall angepriesen wird, ist ein heruntergekommener Lebensmittelladen und ein Spirituosengeschäft, und jede Menge leerstehende Geschäftsräume.
Wir bleiben heute trotzdem hier, denn erstens müssen wir dringend waschen, und zweitens gibt es morgen die kostenlose wöchentliche Führung durch eine Mine, und die will ich mir unbedingt anschauen, und auch für die Kinder wird es bestimmt interessant.
Der Waschsalon ist Uptown, zwei Kilometer und ein paar Höhenmeter von unserem Zeltplatz entfernt. Wir verbringen einen guten Teil des Tages damit, die Kinder dorthin zu dirigieren und auf unsere Wäsche zu warten. (Wir waschen alles, also sitze ich in Unterhose herum und könnte auch gar nichts unternehmen, bis die Wäsche fertig ist.)
Danach sind wir noch auf einem Spielplatz. Dort werden wir von zwei Vätern angesprochen, die (mal wieder) sehr beeindruckt von unseren Plänen sind. Wir unterhalten uns noch eine ganze Weile, und ich bekomme für morgen eine Nebenstraße empfohlen, die sich als wertvoller Tip herausstellen wird.
Als wir abends wieder zum Zeltplatz zurückkommen, sind wir plötzlich umringt von anderen Radreisenden. Wir hatten ja entlang des Elk Pass und Elk Valley schon fünf gesehen, aber hier sind es jetzt schon allein sechs, die ihre Zelte um uns herum aufgestellt haben, und in einem anderen Teil des Campingplatzes noch weitere. Alle sind Männer, mittleren bis höheren Alters, und mit Mountainbike unterwegs. Wie wir erfahren, ist die Strecke am Elk River entlang Teil der Strecke entlang der kontinentalen Wasserscheide (die Wasserscheide, die das Wasser Richtung Pazifik von dem Richtungn Atlantik trennt, und die bis hinunter nach Mexiko dem Hauptkamm der Rocky Mountains folgt). Unsere Nachbarn gehören auch nicht alle zu einer Reisegruppe, sondern haben sich zufällig getroffen. |