Die Nacht war nicht leicht, um zwei Uhr morgens schlägt die gefühlte Uhrzeit von elf Uhr vormittags zu und ich kann nicht mehr schlafen. Den Kindern geht es ähnlich, sie wurschteln auch zwei Stunden im Bett umher, schlafen dann aber wieder ein. Ich bleibe wach. Beim Frühstück holen gibt es dann gleich mal die erste Überraschung: Feiertag, Victoria's Day. Die Queen hat hier zwar nichts mehr zu sagen, ist aber immernoch formales Staatsoberhaupt, und ihr Geburtstag ein Feiertag. Zum Glück gibt es ein paar Blocks weiter eine Tankstelle, die offen hat.
Im Hotel neben dem Flughafen wollen wir nicht bleiben, das ist uns etwas zu weit außerhalb der Stadt. Also tauschen wir es gegen die Jugendherberge am Jericho Beach. Das ist zwar nicht viel zentrumsnäher, aber immerhin am Strand. Auf der Fahrt dorthin bekommen wir schon einen ersten Eindruck von Vancouver, außerdem kann ich die Teile für Romys Bremse besorgen.
Dann testen die noch für eine ganze Zeit ihren ersten kanadischen Spielplatz und Romy testet ihren Ebookreader auf Druckbelastung durch ihr ganzes Körpergewicht. Außerdem knüpfen wir erste angenehme Kontakte zu Einheimischen.
Dann sind es noch fast zehn Kilometer zur Herberge, zum Glück meist parallel zum Hang, der steil zum Meer hin abfällt. Dazwischen gibt es immer wieder eindrucksvolle Blicke auf das auf einer Halbinsel hochgeschossene Downtown, mit schneebedeckten Bergriesen im Hintergrund.
Gegen sieben, nach dem Abendessen in unserer eigenen kleinen Küche in der Jugendherberge bringen wir die Kinder ins Bett. Als wir fünf Minuten später wieder ins Zimmer schauen, sind beide schon eingeschlafen. So ein Jetlag kann doch auch ganz nützlich sein. Weniger nützlich ist, dass er sich auch bei uns voll bemerkbar macht und wir uns kurze Zeit später dazu legen. |