Der Kinney Lake ist der nördlichste Punkt unserer Reise. Ab jetzt fahren wir Richtung Süden und liefern uns im Grunde ein Rennen mit dem Winter. Aber wir liegen nicht schlecht in der Zeit: Wir wollten einen Monat bis Jasper brauchen. Am 18.06. war der Monat rum, so wie es aussieht wird es genau eine Woche mehr. Aber dann war ja ein Monat Aufenthalt in den Nationalparks Jasper und Banff eingeplant, es ist also genug Puffer vorhanden. Dadurch, dass wir seit Kamloops sehr viel besser vorangekommen sind als vorher, sind die Zeitsorgen erstmal vorbei.
Da hier ja kein Verkehr herrscht und es hauptsächlich bergab geht, dürfen beide Kinder selbst fahren. Phileas ist gleich wieder voll dabei und auch Mika ist nicht schlecht unterwegs. So langsam scheint bei ihm angekommen zu sein, dass er umso länger fahren kann, je schneller er ist. Trotzdem ist so ein Laufrad kein Downhill Bike und dementsprechend dauert es seine Zeit. Nach etwa einer Stunde wird er deswegen in den Anhänger verladen und dann geht es mit Schwung und innerhalb sehr kurzer Zeit nach ganz unten.
Da wir spät aufgebrochen sind, ist es schon wieder halb eins, als wir an der Touri-Info und dem Highway ankommen und wir machen erstmal eine ausgedehnte Mittagspause, auch um die Zeit der stärksten Mittagssonne im Schatten auszusitzen. Erst gegen Ende der Pause fällt mir auf, dass es nicht wie gedacht noch 35 km, sondern 50 km zum nächsten Campingplatz sind. Das wird knapp. Leider ist auch noch eine Nacht hier bleiben keine Option (es gäbe Campingplätze hier im Tal), da wir erst in Jasper wieder einkaufen können und uns das Essen ausgehen würde.
Also versuchen wir es. Die ersten zwanzig Kilometer bis zu einer weiteren Pause ziehen sich ziemlich, da es viel bergauf geht. Danach ist es aber flach und Romy legt ein Tempo vor dass ich kaum hinterher komme. So kommen wir dann doch nicht allzu spät am Yellowhead Lake in Lucerne am Campingplatz an und die Kinder spielen mal wieder begeistert am Sandstrand, während wir Zelt aufbauen und Abendessen bereiten. |