Weiter geht es, wo es gestern aufgehört hat. Schotterpiste, Anstiege, Wald, Hitze. Die Straße wird noch etwas besser, aber es stellt sich auch langsam heraus, dass 60 Kilometer bis Elkford nicht stimmt, es sind eher 70. Also ist der Tag heute nochmal deutlich länger als gedacht. Phileas ist heute etwas weniger motiviert und vielleicht auch geschafft von gestern, er fährt nur 10 Kilometer, und lässt sich auch da auf den Anstiegen schieben.
Immerhin haben wir für unsere Nachmittagspause einen wunderschönen Platz. Der Blue Lake ist ein kleiner, tiefblauer See mitten im Wald. Das Ufer ist sehr flach, so dass die Kinder schön im flachen Wasser spielen können, während wir uns etwas erholen. Danach müssen wir noch irgendwie 20 Kilometer bis Elkford schaffen. Leider sind noch zwei steile Anstiege zu bewältigen, dann haben wir endlich wieder Teer unter den Rädern und sind am Campingplatz angekommen.
Es ist extrem diesig hier, die Berge versinken schon fast in Nebel. Erst nach einem kurzen aber kräftigen Schauer hat man wieder richtig Fernblick. Später lernen wir, dass das an den ganzen Waldbränden liegt, die hier in der Gegend zur Zeit lodern.
Dort kommt mal wieder unser Fliegennetz zum Einsatz, denn die Moskitos sind weiterhin extrem störend. Wo wir uns in Deutschland mit drei Bissen schon total zerstochen fühlen, holt man sich diese hier schnell, wenn man mal eine Minute mit dem Rad anhält. Wo auch immer man Pause macht, man kann sich kaum ungestört irgendwo hinlegen, denn sofort haben diese kleinen Blutsauger einen entdeckt. Deswegen haben wir uns im Kananaskis Valley ein Fliegennetz zugelegt und dieses auch bei jedem Lager im Einsatz gehabt. Es ist ein etwa 1,50 au 2 Meter großer und etwas über ein Meter hoher Kasten, der irgendwie an vier Schnüren aufgehängt werden muss. Darunter kann man dann endlich mal ungestört essen oder ruhen, und seitdem sitzen wir auch Abends mal noch ein wenig draußen, nachdem die Kinder ins Bett gegangen sind. |