Wir hatten Glück mit dem Zeltplatz diese Nacht, denn in vier Tagen schließt er für die diesjährige Saison. Mal sehen, wie dass im Weiteren sein wird, denn im Grunde laufen wir schon seit Yellowstone vor dem Saisonende weg.
Nach einer kalten Nacht und einem kalten Morgen fahren wir direkt wieder los. Nach kurzer Fahrt sind wir an der Abzweigung zum Tioga-Pass. Die Straße ist nett, sie zieht sich entlang einer Felswand oberhalb eines breiten Tals entlang. Aber sie ist nicht so spektakulär, wie es eine Passhöhe von über 3000m vielleicht vermuten ließe.
Oben auf der Passhöhe ist auch der Eingang zum Yosemite Nationalpark. Hier ändert sich die Landschaft schlagartig. Überall liegen große, rundliche Granitblöcke herum. Auch die Berge sind alle sehr glatt und rundlich abgeschliffen, wie große, zu Stein gefrorene Wellen. Auch merkt man deutlich, dass wir uns auf der Regenseite der Berge befinden. Alles ist saftig grün, und wo keine blankem Felsen sind, wachsen dichte Wälder und bunte Wiesen.
Die Abfahrt ins Yosemite-Tal dauert noch eineinhalb Stunden auf einer verschlungenen kleinen Straße. Das Tal selbst nennen sie hier das unvergleichliche Tal, und schon die Einfahrt ist beeindruckend. Zu beiden Seiten stehen steile Granitwände, unter anderem die unter Kletterern berühmten mehr als 1000 Meter absolut senkrechten und glatten Felses von El Capitan.
Im Tal selbst ist leider meist gar nicht mehr so viel davon zu sehen, da wir hauptsächlich durch Wald fahren. Auch unser Zeltplatz liegt im Wald zwischen alten Baumriesen. Eigentlich wollten wir auch hier mindestens eine Woche bleiben, aber es gibt nur noch wenige freie Plätze und diese maximal für vier Tage, also checken wir erstmal nur für die Zeit ein. |