Da die letzten Tage zumindest in der Sonne wieder sehr warm waren, stehen wir heute noch vor Sonnenaufgang, um die letzten Kilometer nach St. George noch vor der größten Hitze zurückzulegen. Wir kommen gut los und sind noch vor neun Uhr auf den Fahrrädern. Außerdem habe ich gestern auch ein Loch im Zaun des State Parks gleich beim Campingplatz entdeckt, so dass wir hier direkt auf die Straße schlüpfen können und uns fünf Kilometer Umweg über den einzigen Parkausgang sparen.
Die Landschaft ist weiterhin rot und trocken, während wir an den Virgin River hinunterfahren, der Fluss, der uns auch im Zion Nationalpark begleitet hat. Er ist hier kaum größer geworden, weil es erstens an Zuflüssen mangelt und zweitens sein Wasser auch viel als Trinkwasser und für alles andere verwendet wird. Bei den kleineren Orten am Fluss ist das noch möglich. St. George versorgt sich zumindest teilweise schon aus dem Colorado River, der über hundert Kilometer entfernt ist.
Am Virgin River entlang gibt es durch das Stadtgebiet einen schönen Radweg, auf dem Phileas nochmal selbst fahren kann. Auch in die Stadt hinein führt uns ein Radweg fast bis zu unserem Zeltplatz. Dieser ist ziemlich reizlos, wir müssen unser Zelt auf Schotter aufstellen, und wie auf fast allen privaten Zeltplätzen werden Zelte und Wohnmobile so dicht wie möglich gestellt, um auch noch den letzten Dollar aus dem Platz zu quetschen. Aber es gibt einen ganz netten kleinen Pool, in dem die Kinder den Nachmittag mit ihren Schwimmringen verpaddeln (Phileas auch schon ein bisschen ohne Schwimmring). |