Wir hatten uns in der Planung unsere Reise so vorgestellt, dass wir von Nationalpark zu Nationalpark fahren und in den Parks (oder auch dazwischen, wenn es sich anbietet), dass Fahrrad für eine Weile beiseite stellen und Wandern und die Parks genießen. Gefahren sind wir bis jetzt sehr viel, genossen haben wir eher wenig. Das lag anfangs an den kleinen Etappen, in denen wir vorwärts gekommen sind, so dass es mit der Zeit eng zu werden schien.
Spätestens ab Jasper war dann aber das Problem, dass es entweder schön war, oder die Versorgungslage gut. Einkaufen war nur in den Orten möglich, und dort mussten wir unsere Packtaschen bis an die Obergrenze mit Lebensmitteln vollstopfen, um den nächsten Ort zu erreichen. Da war dann bummeln zwischen drin schlecht möglich.
Hier in Waterton kommt endlich mal alles zusammen. Wir haben ein sehr schönes, wenn auch nicht einsames, Fleckchen gefunden. Der Zeltplatz liegt fast direkt am Strand, der Wind hat abgeflaut und es ist Sommer. Und es gibt einen Lebensmittelladen in weniger als zwei Kilometer Entfernung. So entscheiden wir uns, den ursprünglich nur einen Tag in Waterton auf mindestens drei auszudehnen.
Die Stadt haben wir schon gesehen, und der heutige Tag ist zum entspannen da. Wir sind hauptsächlich auf dem Zeltplatz und gehen Nachmittags dann auch mal an den weißen Kiesstrand des Upper Waterton Lakes. Dieser See ist etwa einen Kilometer breit und 10 Kilometer lang und erstreckt sich von unserem Strand aus fast schnurgerade Richtung Sūden, über die Grenze in die USA hinein. Hier sind die Berge der Vereinigten Staaten schon zum greifen nah. Leider gibt es am See entlang nur einen Wanderweg. Wir werden wieder aus dem Nationalpark herausmüssen und um die Berge herumfahren, um zur Grenze zu gelangen. |