Gestern haben wir Utah verlassen und sind nach Arizona gefahren, wo wir übernachtet haben. Das war aber nur ein winziges Eck dieses Bundesstaats, und kurz nach unserem Aufbruch fahren wir dann schon nach Nevada hinein.
Damit lassen wir auch den Virgin River Canyon hinter uns und kommen in die Wüstenlandschaft von Nevada. Hier wächst nochmal weniger, hauptsächlich zeigen sich seltsame Kakteenbäume. Ansonsten befinden wir uns in einer weiten braunen Ebene, die in der diesigen Ferne von ebenso braunen Bergketten eingerahmt wird. Alles in allem eine sehr reizlose Landschaft. Und das unglaubliche daran ist, dass es selbst hier, mitten im staubigen Nirgendwo, noch Städte gibt. Und diese sind dann sogar recht grün, es stehen Bäume und Palmen herum und es gibt wieder Wiese, sogar ganze Golfplätze wurden angelegt. Wo das Wasser dafür herkommt, weiß ich ich nicht, aber ich vermute, dass auch das aus dem inzwischen noch etwas näheren Colorado River geholt wird. Es ist unglaublich, wie viele Menschen und wie viel Landschaft dieser Fluss mit Wasser versorgen muss. Kein Wunder, dass das Wasser darin langsam knapp wird.
In Escalante hatten uns zwei Heidelberger das Valley of Fire sehr ans Herz gelegt. Also machen wir den Umweg vom Freeway aus. Es ist ein State Park, was das kleinere Equivalent zum Nationalpark ist, nur das er eben von dem entsprechenden Bundesstaat, hier Nevada, eingerichtet wird. Damit fällt er aber auch nicht unter unseren Jahrespass und wir müssen gesondert Eintritt bezahlen. Das Valley of Fire ist ein kleines Wüstental mit roten Sandsteinfelsen, in die der Wind im Laufe der Jahre unzählige Löcher und Mulden hineingefressen hat. Ich mache eine kleine Wanderung mit den Kindern, aber Romy ist zu warm. Deswegen verwerfen wir auch den Plan, hier die Nacht zu verbringen und fahren noch heute weiter nach Las Vegas.
Wir sehen die Stadt schon aus der Ferne aus der Wüstenebene aufragen. Scheinbar wahllos stehen an einer Stelle in der Trockenheit die Wolkenkratzer eng zusammen. Als wir schließlich das Zentrum erreicht haben, ist es schon dunkel. Wir fahren noch einmal über die Flaniermeile, den sogenannten Strip, mit all seinen unzähligen bunten Lichtern, in die die Hotels und Casinos getaucht sind. Irgendwo leuchtet ein Minieiffelturm, dann wieder ein riesiges Märchenschloss, ein Hotel in römischem Stil und vieles, was einfach nur hell erleuchtet ist. Dann geht's zu unserem Hotel, das nicht weit vom Strip entfernt ist. |