Heute stehen wir extra früh auf, am unsere Minentour nicht zu verpassen. Diese startet zwar erst am halb elf, aber unser Plan ist, vorher alles abzubauen und mit gepackten Fahrrädern an der Touri-Info zu erscheinen. Wir wollen nämlich nicht noch einen Tag in Elkford verbringen, sondern direkt im Anschluss an die Besichtigung (die etwa zwei Stunden dauern soll) noch ins 35 km entfernte und größere Sparwood fahren.
Wir sind fast eine Stunde zu früh am Treffpunkt, aber das ist nicht weiter schlimm, denn es gibt WLAN und einen Spielplatz. Um halb elf ist noch kein Bus zu sehen, und auch um dreiviertel noch nicht. Mit fast einer halben Stunde Verspätung geht es dann endlich los. Es werden die 30 km entfernten Fording River Operations gezeigt, so dass erstmal eine Weile Bus fahren angesagt ist. Die Kinder freuen sich über die Busfahrt und es gibt sogar ein paar Elks zu sehen.
Schon von weitem ist zu erkennen, dass wir uns der Mine nähern. Der Berg wird großflächig terrassenförmig abgetragen. Die Besichtigung ist typisch amerikanisch: ein Mitarbeiter steigt zu uns in den Bus und erklärt alles, während wir über das Gelände gekarrt werden. Bewegen müssen wir uns nur, um an zwei Aussichtspunkten vom Bus drei Stufen auf die Plattform zu überwinden.
Aber was man zu sehen bekommt, ist genau das richtige für unsere Kinder. Die Lastwagen sind so groß, dass aus dem Busfenster nur noch die untere Hälfte des Rades zu sehen ist, wenn sie an uns vorbeikommen. Der Tank fasst fast 4000 Liter und muss einmal pro Zwölf-Stunden-Schicht aufgefüllt werden. Und das bei über 50 Trucks. Die Bagger sind nochmal doppelt so hoch und doppelt so breit wie die Lastwagen und füllen die 300 Tonnen fassende Ladefläche mit zwei Schaufeln.
Gleichzeitig ist es auch eine riesige Umweltzerstörung, und es ist traurig zu hören, dass es nicht einmal Proteste deswegen gibt (zumindest nach Aussage unseres Begleiters, der ja für die Betreiberfirma arbeitet).
Dann geht es wieder mit dem Bus zurück, und wir haben noch einen Nachmittag, um nach Sparwood zu gelangen. Obwohl es wellig ist und wir Gegenwind haben, schaffen wir die ersten 20 km recht schnell. Dann biegen wir auf eine Nebenstraße ab, die im ebenen Flusstal verläuft, und zum ersten Mal auf der Tour geht es kilometerweit weder bergauf noch bergab. Leider bläst hier auch der Wind ungebremst von Vorne, so dass das Vorwärtskommen trotzdem mühsam ist.
In Sparwood ist im Zentrum noch ein Minentruck ausgestellt, der bis Ende der neunziger der größte Truck der Welt war. (Alle Schilder behaupten das noch immer, aber Wikipedia weiß es besser.) Das ist natürlich nochmal eine Attraktion, denn hier bewegt sich zwar nichts, aber man kann Anfassen und darunter hindurch laufen. |