Eigentlich wollten wir heute weiter, denn es stehen uns noch ca. 60 km Schotterpiste bevor, bis wir wieder in der Zivilisation und bei Nachschub sind. Aber als wir aufstehen, kann sich Romy kaum bewegen und geht gleich nach dem Frühstück nochmal für zwei Stunden ins Bett.
Danach geht es ihr zum Glück schon wieder besser, aber Mittags brauchen wir auch nicht mehr anfangen aufzubrechen. Und eigentlich wollen wir auch nicht. Der Lower Elk Lake liegt als wunderschöne hellblaue Scheibe von schroffen Bergen umringt da, unser Zelt steht fast am Ufer in einem lichten Wald. Am so einem Platz muss man einfach noch verweilen. Unsere Vorräte werden zwar eng, aber zur Not werden wir es schon morgen irgendwie in einem Tag nach Elkford schaffen. Unser gutes Gas brauchen wir heute auf, aber wir können ja auf dem Lagerfeuer kochen. (Wir haben einen guten Kocher mit relativ teuren Kartuschen, auf dem ein Liter Wasser nach zwei Minuten kocht. Als zweites haben wir uns noch einen billigen Kocher mit billigen Kartuschen gekauft. Wie wir leidvoll erfahren mussten, ist kochen damit fast nicht möglich, weil ein Liter Wasser gerne mal eine halbe Stunde braucht, bis es kocht, aber er ist optimal, um ohne anbrennen weiterzuköcheln, wenn etwas auf Kocher Nr 1 oder dem Lagerfeuer aufgekocht wurde.)
Da wir ab jetzt mehr auf dem Feuer kochen müssen brauchen wir erstmal Feuerholz. Zurechtgeschnittene Stämme liegen bereit, aber damit sie gut brennen, müssen sie mit einer Axt in Scheite gespalten werden. Unsere Nachbarn leihen uns eine Axt und ich schreite mit Freude ans Kleinholz machen.
Nachmittags wandern wir am See entlang zu dessen Zufluss. Eigentlich wollten wir noch einen kleineren Bach finden, um gutes Trinkwasser zu haben, deswegen versuchen wir, noch etwas weiter zu kommen. Aber der Elk River führt gerade Hochwasser und nach einer abenteuerlichen Querung kommen wir bald nicht mehr weiter. Aber immerhin gibt es bei der Querung schöne Kiesbänke, die einen super Spielpletz abgeben.
Zurück beim Zelt finden die Kinder die Spitze eines Tannenbaums. Phileas entscheidet, dass das ein Weihnachtsbaum ist, der mit ein paar Steinen soweit stabilisiert wird, dass er steht und anschließend mit kleinen Ästchen und ähnlichem geschmückt wird.
Abends hat sich noch eine dritte Campinggruppe am Zeltplatz eingefunden. Wir teilen unser Feuerholz mit ihnen, das ich reichlich gehackt habe, sie teilen ihren Whiskey und ihr Bier, dass sie reichlich dabei haben. So wird es ein sehr langer Abend, mal sehen, ob wir es morgen tatsächlich bis Elkford schaffen... |