Kurz vor unserem Aufbruch treffen wir noch einen Radreisenden aus Heidelberg auf dem Zeltplatz. Wir quatschen eine Weile. Er kommt aus der Richtung, in die wir wollen und hat ein paar gute Tipps hinsichtlich Zeltplatz und Straßen.
Dann geht es los. Wir stellen bald fest, dass wir doch noch nicht so nah an Escalante sind wie wir dachten. Erst zieht sich die Straße immer weiter bergauf, bis auf 2900 Meter. Hier oben gibt es Bäume, und alle leuchten in strahlendem Gelb. Unter uns weitet sich der Blick und wir haben einen großartigen Blick auf die Canyons und Tafelberge des Capitol Reef National Park. Diesen Park haben wir ausgelassen, um nicht zu viel Zeit nur mit fahren zu verbringen, genauso wie den Arches National Park, Canyonlands National Park, Glenn Canyon National Recreation Area, und so weiter. Mir war vorher nicht bewusst, wie viel alleine Süd-Utah zu bieten hat.
Auf Empfehlung des Radreisenden nehmen wir auf den letzten dreißig Meilen zwischen Boulder und Escalante die Hells Backbone Road. Es stellt sich heraus, dass es kein guter Tipp war. Es ist eine Schotterstraße, sie ist 15 Meilen länger, und führt hauptsächlich durch dichten Wald. Das Hells Backbone (Rückgrat der Hölle) ist eine beeindruckende Stelle, an der eine kleine Brücke entlang eines schmalen Grates führt, wo zu beiden Seiten tiefe gelbe Sandsteinschluchten abfallen. Hier ist der Ausblick toll, aber bald geht es auch wieder durch Wald.
Nach einer ausgiebigen Pause an einem idyllischen Bächlein sind wir erst am frühen Abend in Escalante, und können heute nicht mehr wie geplant wandern gehen. Auch die Touri-Info hat leider geschlossen, was doppelt ärgerlich ist, da wir einerseits morgen wieder kommen müssen. Andererseits wollten wir auch wieder wild zelten, wofür wir hier aber eine Genehmigung bräuchten, so dass wir doch auf den Zeltplatz in Escalante müssen. |