Fast direkt an den Yellowstone Nationalpark schließt sich in Richtung Süden der Grand Teton Nationalpark an. Die heutige Nacht haben wir zwischen den beiden Parks verbracht, und hatten so mal wieder einen Campingplatz mit Duschen und Warmwasser. In den Nationalparks ist es nämlich sowohl in Kanada als auch in den USA so, dass die Zeltplätze normalerweise nur ganz spartanisch ausgestattet sind. In Yellowstone hatten zwar die letzten beiden immerhin Duschen, aber für die wurde eine Extragebühr verlangt und sie waren auch nicht richtig Teil des Zeltplatzes. Heute also besser, im Grand Teton Nationalpark ab heute Abend wahrscheinlich wieder schlechter.
Der Seitenstreifen begleitet uns heute weiter. Kurz nach dem Zeltplatz beginnt ein längerer Anstieg, an dessen Gipfel wir den Eingang zum Grand Teton Nationalpark erreichen. Dieser Nationalpark ist benannt nach dem höchsten Berg in einer Bergkette, aus der der Nationalpark zum größten Teil besteht. Diese zieht sich schnurgerade von Nord nach Süd und wir folgen dem recht flachen Tal auf der Ostseite der Berge.
Bei der Abfahrt von der Anhöhe hinunter zum Jackson Lake sind wir zum ersten Mal seit Mammoth Hot Springs wieder unter 2000m Meereshöhe. Der Jackson Lake ist ein großer See, der sich malerisch an den Fuß dieser eindrucksvollen zerklüfteten Felsriesen schmiegt. Im Tal ist der Herbst eingekehrt, und einige Bäume werden langsam gelb, auf den Bergen liegt noch der Schnee vom letzten Jahr. Obwohl wir hier noch fast auf zweitausend Meter sind, überragen uns die Gipfel nochmal um einiges. Der Grand Teton selbst ist ein über 4000m hoher steiler Felszahn.
Überhaupt werden uns diese großen Höhen noch eine Weile begleiten: schon seit Jasper (unserem nördlichsten Punkt) sind wir, abgesehen von den zwei Wochen im Tal des Flathead Lakes, immer mehr als 1000m über dem Meer gewesen. Der ganze Bundesstaat Wyoming, in dem wir uns jetzt befinden, liegt im Schnitt auf über 2000m und auch in Utah, dem nächsten Bundesstaat, scheint sich nicht viel zu ändern.
Nach einer Mittagspause als wir den See erreichen, ist es auch schon nicht mehr weit zum heutigen Zeltplatz. Es geht nur noch ein paar Kilometer das Ufer entlang, dann sind wir, mal wieder früh, in Colter Bay Village. Hier gibt es ausnahmsweise mal Internet, eine Touri-Info, und (mit 4,25 pro Person sehr teure) Duschen. Anschließend sind wir zum zweiten Mal auf unserer Reise in einem richtigen Restaurant, das nicht nur Fast Food serviert. Unsere Nudeln schmecken sogar fast italienisch, Mika hat Nudeln mit Butter, und Phileas will, wie auch immer bei McDonald's und Co. einen Hot Dog. |