Auch heute morgen lässt sich bis zu unserem Aufbruch gegen zehn kein Eigentümer blicken und so sparen wir uns die wahrscheinlich 30 Dollar, die für diesen Campingplatz sowieso völliig überteuert gewesen wären.
Anschließend kaufen wir ganz groß ein, da wir bis Elkford mit vier bis sieben Tagen Fahrzeit rechnen und auf der Strecke keine weiteren Orte mehr kommen. Auch die innenstädtische Touri-Infokann uns leider nicht mehr zu unserer Strecke sagen, außer, dass fast alles unbefestigte Straße ist und die Campingplätze sehr ungünstig verteilt sind. Nichts zum Wanderweg. Dann fahren wir direkt in den Anstieg zum Spray Lakes Valley.
Nach den ersten 50 Höhenmetern reicht es uns eigentlich schon. Die Fahrräder wiegen nach dem Einkauf gefühlt Tonnen und die Sonne brennt heiß auf uns und auf den Südhang, an dem wir noch weit über uns die Schotterstraße sich hochwinden sehen.
Also drehen wir um. Mit vierzig Kilometern Umweg kommen wir auch über geteerte Straßen und besser verteilten Campingplätzen zum Beginn des Wanderwegs.
Auf der Abfahrt von den ersten fünfzig Höhenmetern stellt Romy dann fest, dass bei mir am Anhänger etwas klickt umd das eine Rad eiert. Eine kurze Überprüfung zeigt, dass die Lager langsam ausgenudelt sind. Und da Canmore die letzte größere Stadt für eine wirklich lange Zeit ist, steuern wir den nächsten Campingplatz an, der effektiv nur etwa sieben Kilometer südlich vom letzten liegt.
Es ist noch früher Nachmittag und während Romy mit den Kindern am Zeltplatz (direkt am Bow River) bleibt, fahre ich nochmal nach Canmore, in der Hoffnung, Abhilfe schaffen zu können.
Neue Laufräder für den Anhänger hat leider niemand vorrätig, und die Hotline von Chariot hat leider schon zu, weil die in Ostkanada sitzen und es dort schon zwei Stunden später ist. Aber ich habe jetzt wenigstens deren Telefonnummer und brauche morgen nur ein Telefon, um mich mal dort zu melden, und kein Internet, was wir wohl erst in Elkford wieder haben werden (öffentliche Telefone gibt es hier noch viel mehr als in Deutschland). Und ich habe die Einschätzung eines Händlers, die sich meiner entspricht, nämlich, dass es schon noch eine Weile halten wird. Also werden wir morgen weiterfahren.
Dann rufe ich noch schnell Emails ab. Exped, der Hersteller unserer Isomatten hat sich gemeldet. Ich hatte ihn angeschrieben, weil bei einer unserer Matten die Naht an einer Stelle undicht geworden ist. Das sollte nach weniger als zwei Monaten nicht passieren, und Exped ist bereit, Ersatz auf Garantie zu liefern. Nur will er dafür ein Foto und die Seriennummer der Matte haben. Die Matte liegt natìrlich noch auf dem Zeltplatz. Also fahre ich erstmal wieder dahin zurück und nach dem Abendessen dann nochmal nach Canmore, um die Email abschicken zu können. Insgesamt bin ich so noch 25 km zusätzlich gefahren.
Zum Glück musste ich bis jetzt nur ein paar Mal auf einer Platen Matte schlafen. Romy hat nämlich irgdndwann festgestellt, dass sich die Naht von selbst verschließt, wenn man die Matte nur feste genug aufpumpt. |