Der See, an dem wir heute Nacht gezeltet haben, wäre schön, um eine zweite Nacht zu bleiben. Wir hätten sogar Lebensmittelvorräte, leider haben wir aber kein Bargeld, um eine zweite Nacht zu bezahlen. Wir können schon froh sein, dass wir letzte Nacht für $10,95 statt $16 bleiben durften, jetzt befindet sich keine einzige Münze mehr in unserem Gepäck.
Die ersten 10 km sind sanft bergab durch ein enges, leicht bewaldetes Tal. Dann biegen wir auf der Suche nach einem Mittagsplatz auf eine Kiesstraße ab. Leider sind zu beiden Seiten der Straße Stacheldrahtzäune, und es stehen noch nicht mal Bäume nah genug dran um Schatten zu haben. Nach über einem Kilometer haben wir dann aber richtiges Glück: wir finden nicht nur einen kleines, nicht umzäuntes schattiges Fleckchen, sondern es fließt auch genau an der Stelle ein Bach unter der Straße durch. Dadurch sind die Kinder für zwei Stunden beschäftigt, und Romy genehmigt sich ein Mitttagsschläfchen.
Danach sind Phileas und Mika im Anhänger sehr schnell eingeschlafen und es geht durch das Hat Creek Tal in sanften Wellen flott bergab. Es ist ein idyllisches Tal mit dem sich schlängelnden Hat Creek und verstreuten Farmen entlang der Straße.
Da uns der Betreuer des letzten Zeltplatzes gesagt hatte, dass es nach Clinton ziemlich heftig bergauf geht, biegen wir am Ende des Tals nicht links, sondern rechts, in Richtung Kamloops ab. Nach weiteren 12 km geht der Tag im doch recht hässlichen Cache Creek zu Ende. (Es scheint nur aus Tankstellen, Werkstätten und billigen Motels zu bestehen.) Auf dem Campingplatz gibt es sehr viele Mücken, aber immerhin auch warme Duschen (in Kanada nicht selbstverständlich, auf vielen Plätzen gibt es noch nicht mal fließend Wasser) und sogar einen Spielplatz direkt neben dem Zelt. |