Bevor es weiter Richtung Küste und San Francisco geht, wollen wir uns noch die großen Bäume anschauen, die es hier im Yosemite Nationalpark gibt. Die meisten der Giant Sequoia genannten Bäume stehen südlich des Yosemite-Parks, aber auch Bitte gibt es drei (der insgesamt nur noch etwa siebzig) Haine mit diesen Bäumen. Von der Straße ist es eine Wanderung von etwa vier bis fünf Kilometern (hin und zurück). Also parken wir am Ausgangspunkt nachdem wir unser Zelt abgebaut haben, und laufen los. Der Weg ist eine alte geteerte Straße, breit und wenig steil (und somit recht uninteressant für die Kinder). Unterwegs halten wir nach besonders großen und dicken Bäumen Ausschau.
Schon die "normalen" Bäume hier sind viel dicker und höher, als man es aus deutschen Wäldern kennt. Bei ein paar besonders dicken Exemplaren fragen wir uns, ob wir den Hain vielleicht schon erreicht haben, aber als wir den ersten richtigen Riesenmammutbaum (so heißen sie auf deutsch, finde ich später heraus), wissen wir es. Mit einem Stammdurchmesser von geschätzt acht Metern lässt er selbst die hiesigen Bäume wie junges Gehölz erscheinen. Schon allein die Rinde an so einem Baum kann über einen halben Meter dick werden. Dadurch, und durch seine hoch gelegenen untersten Äste (30-50m) verkraftet er Waldbrände sehr gut, ja er braucht sie sogar zur Fortpflanzung und zur Beseitigung des Unteholzes. Wir folgen einem kleinen Pfad, der zu dem anderen Bäumen des Hains führt (insgesamt etwa 20 Stück). Die weiteren sind nicht mehr ganz so gigantisch, aber immer noch dicker als alles, was wir bis jetzt gesehen haben. Darunter auch ein vielleicht vier Meter dicker gefallener Baum, der wie ein altes gesunkenes U-Boot im Wald liegt, uns eine schön lange ausgebrannte Ruine, durch die eine Fahrspur der Straße hindurch führt.
Selbst der größte Baum in diesem Hain ist noch weit entfernt von den maximalen Ausmaßen, die dieser Baum annehmen kann (und die ihn zum volumenreichsten Lebewesen des Planeten machen). Die Rekordhalter erreichen über 15 Meter im Durchmesser! Leider werden wir diese nicht zu sehen bekommen, weil sie ziemlich abgeschieden legen, aber schon hier sind wir mächtig beeindruckt.
Danach geht es mit dem Auto Richtung Westen und aus der Sierra Nevada heraus, und in eine landschaftlich geprägte Gegend hinein. Hier sind die Zeltplätze sehr rar, und außerdem brauchen wir dringend mal wieder eine Waschmaschine, so dass wir uns schließlich ein billiges Motel etwa zweihundert Kilometer vor San Francisco nehmen. |