Zu lang, zu bergig, zu sonnig, zu trocken. So lässt sich der heutige Tag ganz gut zusammenfassen. Erst folgen wir dem Canyon des Fraser River flussaufwärts, wobei es am Hang ständig auf und ab geht, dann verlassen wir das Tal Richtung Pavilion Lake, was nochmal einen kräftigen Anstieg bedeutet. Wir sammeln fast so viele Höhenmeter wie am Anstieg zum Duffy Lake, wo das ganze Tagesprojekt aber nur in dem Anstieg bestand, während jetzt auch noch Strecke dazu kommt.
Die Landschaft ist Wild-West-mäßig trocken, mit rötlichen sandigen Böden und karg bewachsenen Hängen. Gleichzeitig kreuzen wir keine Bäche mehr, aus denen wir Wasser entnehmen können, und bei einer Tankstelle, die schon nach sechzehn Kilometern kam, haben wir noch nicht ans Auffüllen der Vorräte gedacht. So trinken wir beide zu wenig, damit für die Kinder ausreichend bleibt.
Einen großen Teil des Vormittags ist es zum Glück bewölkt, aber als wir Mittag machen wollen, ist kein schattiges Plätzchen zu finden: es gibt keine Bäume, sondern nur Gräser und niedrige Sträucher, außerdem läuft zu beiden Seiten der Straße kilometerlang Stacheldrahtzaun, so dass man sie noch nicht einmal verlassen könnte, wenn sich ein lohnender Pauseplatz finden würde. Also pausieren wir auf dem Kiesbett neben der Straße in der Sonne.
Eigentlich wollen wir schon längst nicht mehr und eigentlich sollen auch die Kinder nicht so lange im Anhänger sitzen, aber wir müssen weiter, damit wir den Zeltplatz inklusive Trinkwasserversorgung erreichen. Für die nächsten Tage muss sich unbedingt etwas ändern, aber am Zeltplatz, der eigentlich schön ist, können wir keine zweite Nacht bleiben, da unsere Barmittel komplett aufgebraucht sind, und wir nicht bezahlen könnten. Leider ist genau das der erste Campingplatz, der keine Kreditkarte nimmt... |