Wir konnten gestern Abend noch das Zelt verstellen, so dass wir nur leicht zur Seite gerollt sind, statt nach unten. Dadurch war die Nacht deutlich besser als die letzte. Den Vormittag verbummeln wir bei Sonnenschein und angenehmen Temperaturen am Zeltplatz. Nachmittags machen wir uns dann in Erwartung einer stabilen Wetterlage zu einer Wanderung zum Norris Geyser Basin auf, dem Geysirbecken direkt vor unserer Haustür. Auch hier erwartet uns wieder eine Mondlandschaft. Das Wasser mit Schwefel, Arsen, und anderen Köstlichkeiten versetzt, und außerdem sehr heiß, deswegen wächst in der Umgebung solcher thermischer Quellen nichts mehr, nur Baumgerippe stehen noch herum. Der Dampf stinkt mal mehr und mal weniger nach faulen Eiern.
Leider ist das Wetter nicht so stabil wie erwartet. Es zieht ein Gewitter auf, das wir zum Glück im dortigen Besucherzentrum abwarten können. Dort erfahren wir auch, dass im Norris-Becken der größte Geysir der Welt aktiv ist, der Steamboat Geyser. Allerdings ist der Abstand zwischen den Ausbrüchen unvorhersagbar zwischen vier Tagen und über 50 Jahren, und in den letzten zehn Jahren gab es ganze vier Ausbrüche. Aber der letzte war letzte Woche, wir haben ihn also nur ganz knapp verpasst! (Allerdings abends um elf, das Wasser hat niemand gesehen, nur die anschließende Dampfphase, als der Dampf über einen halben Kilometer hoch in die Luft geblasen wurde.) Als wir dann am Geysir vorbeikommen, ist es nur noch ein stark dampfendes Loch, um das herum verstreut Felsbrocken liegen.
Dann fängt es wieder an zu regnen, erst leicht, dann immer stärker, und auf dem Rückweg werden wir in unseren kurzen Hosen und Sandalen bei einstelligen Temperaturen so richtig nass und kalt. Nur die Kinder sitzen schön warm im zum Kinderwagen umgebauten Anhänger. |