Um den ständigen Schwund an Matchboxautos zu bekämpfen, haben wir vor etwa zwei Wochen eingeführt, dass sie immer alle in einer Tüte aufbewahrt werden und durchgezählt wird, bevor wir von irgendwo aufbrechen. Bis gestern hat das ganz gut funktioniert, es war nur ein weiß Fahrzeug verschwunden. Heute ist die ganze Tüte weg. Phileas muss sie in Yosemite nochmal aus dem Auto gezogen haben, nachdem ich sie verstaut hatte. Also Totalverlust, inklusive Phileas' Lieblingsfahrzeug, ein Duplo Lightning McQueen, den wir noch aus Deutschland mitgebracht hatten. Wir hatten ihn sogar schon einmal an einem Zeltplatz vergessen, und Ashea hatte ihn dort gefunden, als sie uns gesucht hatte und ihn wieder mitgebracht. Jetzt ist er also endgültig weg, zusammen mit einem Dutzend weiterer Fahrzeuge. Phileas scheint es allerdings weniger zu stören als uns, er spielt im Moment eh lieber mit dem Seil, dass er in Yosemite gefunden hat.
Heute ist nur Fahrtag. Wir haben noch etwa 150 km bis San Francisco. Dabei machen wir einen kleinen Schlenker, damit wir über die Golden Gate Bridge von Norden her in die Stadt fahren. Das dicht besiedelte Gebiet beginnt schon weit vor der Stadt. San Francisco selbst hat nur etwa 800.000 Einwohner, während der Großraum etwa zehnmal so viele zählt. So geht es fast den ganzen Tag über stark befahrene vielspurige Freeways. Schon über die San Francisco Bay führt eine riesige Brücke, bei der die Fahrbahnen in die beiden Richtungen übereinander geführt sind. Die Golden Gate Bridge ist dann das Highlight des Tages: kurz vor der Brücke finden wir zufällig eine Abfahrt von Freeway, über die wir eine kleine Straße erreichen, die sich einen steilen Hügel direkt am Meer hinaufwindet. Von 300m Höhe haben wir einen tollen Blick auf die rote Brücke, die sich vor der Stadt und der Bucht unter strahlend blauem Himmel über das Golden Gate spannt.
Anschließend fahren wir in die Stadt hinein und suchen unser schnuckeliges kleines Motel. |