Heute geht es aufwärts, auch wieder bei bestem Wetter. Wir brechen früh auf, umviel Zeit für die Höhenmeter zu haben. Leider sind es noch zwanzig Kilometer bis zum Beginn des Anstiegs. Diese sind aber absolut eben und so angenehm zu fahren, wie bis jetzt noch kein Teil der Reise. Phileas entdeckt den dritten Bären, abgesehendavon ist es recht ereignislos. Nach nur einer Stunde sind wir am Lake Lilooet, wo die Straße sich dem Hang zuwendet.
Und es wird sofort sehr steil. Ich fahre häufig Schlangenlinien auf der Straße, um durch die Extraserpentinen der Steigung Schärfe zu nehmen. Wenigstens ist fast kein Verkehr. Bis zur ersten Pause schaffen wir ca. 170 HM (von etwa 1000 HM), Nach weiteren 130 HM gibt es dann Mittagessen. Die Sonne brennt inzwischen heiß und es gibt keinen Schatten auf der Straße. Zum Glück kommt die Sonne von hinten, so dass die Kinder im Anhänger geschützt sind.
Zum Glück ist die Wasserversorgung wenigstens kein Problem. Es gibt so viele kleine und große Bäche, dass wir fast keine Trinkflaschen mitnehmen müssten. Nach dem Mittagessen schaffen wir nochmal 180 HM und sind total platt. Uns ist beiden schwindelig und wir müssen uns erstmal in den Schatten legen, bevor wir zu irgendetwas fähig sind. Und wir sind noch nichtmal zur Hälfte hoch.
Um den Kindern die Fahrtzeit noch etwas zu verkürzen, greifen wir zum ersten Mal zum Tablet: Darauf sind ein paar Hörspiele, und Phileas will schon gar nicht mehr aussteigen bei den Pausen.
Dann geht es dann steil weiter. Nach einer weiteren Pause bei ca. 600 HM geht auch langsam die Temperatur zurück und es kommen fast ebene Stücke. Gleichzeitig steigt hinter uns ein grandioses Panorama schneebedeckter Gipfel auf. Die Kinder sind nochmal eingeschlafen, und so schaffen wir die letzten 400 Höhenmeter am Stück.
Dann sind wir endlich am Parkplatz zu den Joffre Lakes. Laut meinem Tacho war die Steigung 15 km lang, laut Google Maps nur etwa zehn. Ich bin offensichtlich einige Schlangenlinien gefahren. Der Lower Joffre Lake ist nur zehn Minuten zu Fuß entfernt, dort nehmen wir einkaltes Bad und zelten dann verbotenerweise auf dem Parkplatz. Stören tut sich daran auch am nächsten Morgen niemand. |