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Übersicht

Bild des Tages

20.09.2006

Strecke:Al Kadir - hinter As Sukhnah (السخنة)
Distanz:92,92 km
Schnitt:17,7 km/h
Höhenmeter:339
Fahrtzeit:05:14:48


Bericht für den 13.09.-21.09.

So, ich schon wieder, in der Hoffnung, dass ich mal mit meinen Mails dem aktuellen Geschehen etwas hinterher komme.

Nach den in der letzten Mail einfach uebersprungenen zwei sehr heissen Tagen erreichen wir am spaeten Nachmittag die syrische Grenze. Kurz vor der Grenze ziehen wir uns noch lange Hosen ueber, damit wir, und vor allem Claudia, etwas passender gekleidet sind. Die Ausreise aus der Tuerkei verlaeuft problemlos,. an allen drei Stationen werden nur kurz die Paesse gecheckt und ein Ausreisestempel in den Pass gedrueckt. Auch die Einreise nach Syrien verlaeuft im Prinzip problemlos,. dauert aber etwas laenger. Wir muessen eine Einreisekarte ausfuellen, auf der wir nochmal genau die gleichen Fragen beantworten muessen, die in dem Visumantrag auch schon gefragt waren. Adresse in Syrien haben wir eigentlich keine, aber der Grenzbeamte gibt sich damit zufrieden, dass wir ein Hotel in Aleppo aus unserem Reisefuehrer heraussuchen und eintragen. Dann werden die Daten aus der Einreisekarte in den Computer uebertragen, allerdings ist der diensthabende Beamte wohl zu faul zum lesen und stellt uns die ganzen Fragen nochmal muendlich, waehrend er die Karte vor sich liegen hat. Derweil probieren ein paar Grenzbeamte draussen reihum Claudias Fahrrad aus. Zum Glueck wieder nicht meins, dass leiden muss...:-) Auch die Regelung fuer die Einreise per Fahrrad scheint Schwierigkeiten zu bereiten. Wir werden zweimal gefragt, ob wir per Motorrad unterwegs sind, und insgesamt scheinen sie recht ratlos, was sie mit der Antwort "Fahrrad" anfangen sollen. Nach ein paar Nachfragen beim Vorgesetzten und dem Verkehrssicherheitscheck, der darin besteht, festzustellen, dass ich ein Vorderlicht habe (Claudia hat keins, das scheint aber nicht zu stoeren), duerfen wir dann aber doch problemlos passieren. Insgesamt hat es aber doch ueber eine Stunde gedauert, und wir muessen uns schon nach einem Zeltplatz umsehen. Leider stehen am Strassenrand zu beiden Seiten nur weit einsehbare Olivenhaine, deren Erde auch noch einen schlechten Schlafplatz abgibt, da sie alle frisch gepfluegt sind. Also fragen wir in der ersten etwas groesseren Stadt 10km hinter der Grenze nach einem Hotel. Es gibt angeblich keins, also werden wir kurzerhand eingeladen, bei ihm zu uebernachten. Das nenne ich mal Gastfreundlichkeit. Unser Gastgeber spricht recht schlecht englisch. Wir verstehen zwar meistens, wenn er uns etwas erzaehlt, aber wenn ich versuche, eine Frage zu stellen, ist sehr schnell Schluss. Also beschraenken wir uns auf den passiven Part und darauf, die wichtigsten Woerter wie "ja" und "nein" auf arabisch zu erfragen. Dann gibt es landestypisches Abendessen. Viele Schuesseln, die mit verschiedenen Breien und Cremes gefuellt sind. Dazu gibt es Fladenbrot, das man in diese Schuesseln tunkt. Sehr lecker und abwechslungsreich. Nach zwei Tees gehen wir dann zu Bett.

Insgesamt ist die Gastfreundschaft der Araber schon fast anstrengend. Hier eine kurze Auflistung der Einladungen, wobei Einladung nur auf Tee nicht mitgezaehlt werden, "Uebernachtung" enthaelt natuerlich auch Abendessen und Fruehstueck, und auch immer die Aufforderung, doch gleich noch ein paar Tage mehr zu bleiben.

1. Tag: Uebernachtung
2. Tag: nichts
3. Tag: Abendessen
4. Tag: Mittagessen bei Beduinen, Uebernachtung
5. Tag: Uebernachtung
6. Tag: menschenleere Wueste, deswegen nur ein Tee
7. Tag: Mittagessen
8. Tag: nichts
9. Tag: nichts
10. Tag: menschenleere Wueste, deswegen nur ein Tee
11. Tag: Damaskus


Wenn wir es darauf angelegt haetten, dann haetten wir wohl ueberall etwas zu essen und einen Platz zum Schlafen bekommen koennen. Aber nach ein paar Tagen war es uns zu anstrengend, immer in einem Familienkreis zu sitzen und uns unterhalten zu muessen. Deswegen haben wir unsere Rast- und Schlafplaetze dann immer moeglichst dort gewaehlt, wo uns niemand finden und damit auch nicht einladen konnte.

Am zweiten Tag waren nur noch ca. 50 km bis Aleppo zu fahren. Die Hotelsuche erwies sich als schwieriger als angenommen, da ich immer wieder die Auskunft bekam, dass das Hotel voll sei. Nach einer Weile gebe ich entnervt auf und schicke Claudia vor. Sie hat ein gluecklicheres Haendchen und gleich im zweiten Hotel bekommen wir ein Doppelzimmer mit eigenem Bad fuer umgerechnet etwa sechs Euro. Da es noch frueher Nachmittag ist, machen wir uns gleich auf, die Stadt ein wenig zu erkunden. Was mich ueberrascht ist, dass man immer wieder angesprochen wird. Hier in Aleppo sollte man doch denken, dass ein gewisser Gewoehnungseffekt an Touristen eingetreten ist. Trotzdem hoert man von allen Ecken und Enden immer wieder ein "Welcome" oder ein "Hello". Wir gehen in Richtung der Zitadelle, die eindrucksvoll und maechtig auf einem 55m hohen Huegel im Zentrum der Stadt liegt. Der Studentenrabatt hier in Syrien ist extrem: der normale Eintritt ist 150 Syrische Pfund (etwas mehr als zwei Euro), mit dem internationalen Studentenausweis zahlen wir noch 10 S.P.! Und das begegnet uns auch spaeter immer wieder. Es scheint nur zwei Eintrittspreise zu geben: 150 -> Studenten 10 oder 75 -> Studenten 5. Hier lohnt sich der Studentenausweis mal wirklich! In der Zitadelle selbst ist gibt es nur noch ein grosses Ruinenfeld, einige Grundmauern sind auch noch ausgegraben. Aber der Blick ueber die Stadt ist grossartig. Hier sieht man, wie sich Aleppo im Norden und Westen bis zum Horizont ausdehnt, ein einziges Grau in Grau, und auf jedem Hausdach mehrere Satellitenschuesseln. Richtung Sueden wird die Stadt von Huegeln begrenzt, und Richtung Osten, die Richtung, in der wir die Stadt verlassen werden, sieht man schon das Gelb der Wueste.

Am naechsten Tag machen wir uns als erstes auf, die beruehmten Souqs von Aleppo zu erkunden, das sind ueberdachte Basare, die auch in der Liste der Weltkulturerbe der UNESCO stehen. Im Gegensatz zu Istanbul sind diese noch nicht vom Tourismus verdorben und praesentieren sich authentisch. Es gibt nicht nur Nippes zu kaufen, sondern schoen aufgeteilt nach Strassen, alle Waren des taeglichen Bedarfs. Da sind die Gewuerzhaendler, in deren Naehe man tausend verschiedene Gerueche aufschnappt, da gibt es die Suesswarenhaendler, die grellbunt verpackte Bonbons in alle Regale ihres winzigen Ladens gestopft haben, die Fleischer, in deren Gasse es nicht mehr ganz so gut riecht, und wo man gelegentlich auch mal einen ganzen Kamelkopf vor dem Laden haengen sieht, die Tuchhaendler mit unzaehligen, wallenden, fliessenden oder fallenden Tuechern, und so weiter und so fort. Und in allen Gassen herrscht dichtes Gedraenge, ueberall wird eingekauft und gefeilscht. Wir kommen aus dem gucken gar nicht mehr heraus. Nach einer Weile werden wir von einem aelteren Herren mit grau meliertem Haar in gutem Englisch angesprochen. Er moechte uns ein paar Sehenswuerdigkeiten hier im Basar zeigen und uns danach auf einen Tee in seinen Laden einladen. Natuerlich geht es ihm darum, zu verkaufen, aber ein Tee in seinem Laden ist ja noch keine Verpflichtung, also nehmen wir die Fuehrung gerne an. Er erweist sich als kundiger Touristenfuehrer, fuehrt uns zu ein paar versteckten Moscheen, einem alten Irrenhaus und ein paar Karavansereien, ehemalige Karavanenstationen. Zu jedem Gebaeude hat er ein paar geschichtliche Daten und Hintergrundinfos und er fuehrt uns bestimmt eine Stunde durch den Basar. Ich bin inzwischen schon bereit, allein aus Dankbarkeit fuer die gute Fuehrung vielleicht eine Kleinigkeit in seinem Laden zu kaufen, wenn es denn auch nur im entferntesten etwas interessantes gibt.

Schliesslich fuehrt er uns zu seinem Laden. Es ueberschrieben mit Souvenirshop, aber eigentlich ist es mehr ein Antiquitaetenhandel. Hier wird er uns nichts andrehen koennen. Aber er versucht es auch gar nicht allzu aufdringlich. Wir kriegen unseren Tee und sollen uns einfach ein bisschen umsehen. Derweil schleppt jemand anders eine Amerikanrin in den gleichen Laden. Als wir genauer hinsehen bemerken wir, dass derjenige, der sie mitgebracht hat, uns gestern abend schon auf der Strasse angesprochen hat und uns Touren um Aleppo verkaufen wollte. Der scheint hier auch von mehreren Jobs auf einmal zu leben...:-) Als wir gehen, werden wir noch zum Abendessen eingeladen. Wir wissen beide nicht so recht, was wir von dieser Einladung halten sollen. Claudia erwartet, dass es noch jede Menge andere Touristen da sein werden, und es mehr eine Verkaufssession als ein Abendessen wird. Ich denke mehr so in die Richtung von Warnungen, die ich fuer Istanbul gelesen hatte, wegen Betaeubungsmittel im Tee oder so. Zurueck im Basar kaufe ich mir noch ein Trikot der syrischen Fussballnationalmannschaft und Claudia eine Picknickdecke, dann gehen zurueck ins Hotel und ins Internetcafe und verbringen so die Zeit bis zur Essenseinladung.

Wir beide sind die einzigen Gaeste. Wir sitzen in seinem Laden, kriegen gleich ein Bier in die Hand gedrueckt und Erdnuesse auf den Tisch gestellt. Das Bier nennt sich "Bear Bear", ist in 0,5l-Dosen, ist angeblich aus Deutschland importiert und hat 12%! Es kommt eine ein wenig stockende Unterhaltung zu Stande, die mit zunehmendem Alkoholkonsum dann aber doch immer fluessiger wird. Mit dem Essen scheint er auf irgendetwas zu warten, er guckt immer wieder auf die Uhr, hin und wieder telefoniert er. Nach ueber einer Stunde wird dann Essen in den Laden geliefert. Ich achte immernoch darauf, ob er auch von allem mitisst, stelle aber fest, dass das der Fall ist. Nach dem essen meint er, er will uns ein Geschenk machen. Wir sollen uns jeder die drei Sachen aus dem Laden aussuchen, die uns am besten Gefallen, in der Reihenfolge, wie sie uns gefallen. Wenn sie zu teuer sind als Geschenk, wird er es uns sagen und uns etwas anderes aussuchen lassen. Irgendwie sehr komisch die ganze Geschichte, aber er meint, er macht das oefter. Dann packt er uns die Sachen ein, die uns am besten Gefallen haben und wir sollen sie auch sofort im Rucksack verstauen. Danach geht das Gespraech und das trinken weiter. Mit mehr Alkohol im Blut faellt es immer schwerer, aufmerksam zu sein, aber langsam komme ich mir mit meinem Misstrauen auch laecherlich vor. Jetzt gibt es syrischen Wein, der allerdings meinen Geschmack nicht so ganz trifft. Dazu erklaert er uns Backgammon. Das wird hier ueberall gespielt, es wird Zeit, dass ich da auch mal die Regeln kann. Nach ein paar Runden, sollen wir uns wieder drei Dinge aus dem Laden aussuchen, von denen wir dann eines geschenkt bekommen. Ich kann das immernoch nicht so ganz glauben. Dann kleidet er uns ein bisschen mit den alten Kleidern aus seinem Laden ein und wir sollen Fotos machen. Es folgt eine weitere Geschenke-Runde!? Als er schliesslich anbietet uns zu massieren wird es uns dann doch zu komisch und wir lehnen ab. Ist auch weiter kein Problem, inzwischen ist es sowieso schon nach zwei, der Abend klingt langsam aus, und er begleitet uns noch zum Hotel zurueck. Wir fallen gut angetrunken und um einige Andenken reicher ins Bett. Komischer Vogel! Ich bin mal gespannt, ob wir mit dem Zeug ueber die Grenze kommen. Wir haben ihn gefragt, ob es denn erlaubt ist, das auszufuehren und seine Antwort ging so in die Richtung: da schaut eh niemand, und das ist so klein, das findet niemand. Na da bin ich ja mal gespannt.

Nicht allzu ueberraschend kommen wir am naechsten Tag erst sehr spaet los. Wir fahren Richtung Osten, wir wollen einen Bogen durch die syrische Wueste drehen und dabei die beruehmte Ruinenstadt Palmyra mitnehmen. Es dauert ein wenig, bis wir den Weg aus Aleppo heraus gefunden haben, aber dann geht es gut vorwaerts. Die Strasse ist komplett eben und autobahnmaessig vierspurig ausgebaut. Nach ca. 30 km ist nur noch die eine Haelfte komplett fertiggestellt und fuer den Verkehr freigegeben. Die andere Seite ist nur zu ca. 98% fertig, d.h. wir haben einen 10m breiten, frisch geteerten Radweg fuer uns. Nur gelegentlich muessen wir ihn mit Traktoren teilen oder es sind Sonnenblumen darauf zum trocknen ausgelegt. Fuer die Mittagspause setzen wir uns in den Schatten hinter einem Bushaeuschen und schlafen erstmal ein bisschen. Nachdem wir wach sind und essen kommt sofort ein Jugendlicher vom Nomadenzelt auf der anderen Seite und laedt uns auf einen Tee ein. Wir lehnen ab. Nach zehn Minuten kommt er wieder an und wir lehnen wieder ab. Eine weitere Viertel Stunde spaeter kommt ein aelterer Herr von den selben Zelt und fordert uns auf, doch einen Tee mit ihnen zu trinken. Jetzt koennen wollen wir nicht mehr ablehnen, um nicht zu unhoeflich zu erscheinen, also kommen wir mit ins Bedouinenzelt. Verdammt, nirgendwo hat man seine Ruhe! Wir werden natuerlich sofort gefragt, ob wir Hunger haben, was wir verneinen. Es kommt trotzdem essen! Nach zwei Stunden schaffen wir es endlich wieder zu gehen. Vor allem die Frauen haben sich doch sehr in Claudia verliebt, und wollen sie gar nicht mehr gehen lassen. Aber zum hier uebernachten ist es einfach noch viel zu frueh.

Abends in einem relativ kleinen Dorf werden essen wir an einem Falafelstand zu abend. Es folgt eine Teeeinladung. Waehrend dieser spricht uns ein ganz traditionell komplett in weiss gekleideter Syrer in einwandfreiem Deutsch an! Er hat in Deutschland studiert und arbeitet jetzt als Projectcontroller bei der Deutschen Bahn und ist grad nur daheim im Urlaub. Leider hat er gerade selber Gaeste, deswegen koennen wir uns nicht allzu lange mit ihm unterhalten. Hier haetten wir wohl sehr viel ueber Syrien erfahren koennen, gerade, weil er auch beide Kulturen kennt und gleichzeitig sehr gut deutch spricht. Dafuer werden wir von unserer Teeeinladung gleich auch noch zum Uebernachten eingeladen, was wir nicht ausschlagen, da es eh schon dunkel ist.

Der Tag darauf ist recht eintoenig. Immer eben geht es mit leichtem Rueckenwind in Landschaft mit Bewaesserungsfeldbau auf unserem Luxus-Radweg Richtung Osten. Abends wollen wir uns eigentlich nicht wieder einladen lassen, wir wollen nicht schon wieder einen Abend in der Familie verbringen. Aber der Kiosk bei dem wir essen, meint, wir koennten in der Polizeistation schlafen. Das hoert sich interessant an, also nehmen wir an. Irgendwie landen wir allerdings doch wieder bei einer Familie.

Anderntags erreichen wir den Euphrat. Ein riesiger, strahlend blauer Fluss mitten in der Wueste. Hier ist gleichzeitig der Wendepunkt, an dem wir auf Sueden in die Wueste drehen. Wir kaufen noch Wasservorraete und dann geht es auf einsame Pisten. Den ganzen Tag ueber sehen wir kein einziges Auto und keinen einzigen Menschen. Links und rechts der ungeteerten Piste nur Felsen und Geroell so weit das Auge reicht, hin und wieder mal unterbrochen von etwas trockenem Gestruepp. Die Piste ist sehr uneben, dadurch kommen wir nur langsam vorwaerts. Ausserdem scheint sie irgendwie nicht so recht in die richtige Richtung zu fuehren. Jetzt waere es doch nicht schlecht, wenn wir wenigstens einen Kompass dabei haetten. Durch die ganze Rumpelei faellt Claudia auch noch eine Zwei-Liter-Flasche vom Rad, platzt auf und ist somit verloren fuer uns. Und dass, wo wir eh schon recht knapp geplant haben und uns nicht sicher sind, ob wir in der richtigen Richtung unterwegs sind. Spaet am Nachmittag dann riesiges Glueck. Baulaerm. Mitten in der Wueste steht ein Bagger und graebt den Wuestenboden um. Einer der Bauarbeiter spricht sogar ein bisschen Englisch, so koennen wir nach dem Weg fragen und unsere knappen Wasservorraete auffrischen. So richtig sicher sind sie sich bei dem Weg allerdings auch nicht. Erst wollen sie uns sogar zurueck nach Norden schicken, wo wir herkommen, dann ueberlegen sie es sich allerdings doch anders und wir fahren Richtung Osten weiter an einem Oelfeld vorbei. Es ist in keinster Weise gesichert, deswegen schauen wir uns die Pumpen naeher an. Es stinkt gewaltig, denn das Oel wird in offenen Teichen neben den Pumpen gelagert, die auch ueberhaupt nicht versiegelt zu sein scheinen. Auch direkt neben den Pumpen versickert jede Menge Oel im Wuestenboden. Nicht gerade hohe Umweltstandards, aber wenigstens wuerde hier auch ohne Oelpest nix wachsen. Kurz danach versinkt auch schon die Sonne am Horizont und wir legen uns in absoluter Stille unter einem Sternenhimmel in unseren Schlafsaecken zu Ruhe, wie ich ihn in dieser Klarheit noch nie gesehen habe.

Am naechsten Tag erreichen wir den suedlichen Rand des unbesiedelten Gebietes nur ca. 20km von der Stelle, die wir angepeilt hatten. In den drei darauf folgenden recht ereignislosen Tagen erreichen wir Damaskus. Unterwegs besichtigen wir noch Palmyra, aber so richtig begeistern kann ich mich nicht fuer diese beruehmte Ruine. Es sind halt noch ein paar Saeulen und Mauern da, sonst sieht man nicht mehr allzu viel. Damaskus ist lauter chaotischer und groesser als Aleppo. Insgesamt weniger schoen und wir klappern die bekanntesten Sehenswuerdigkeiten in zwei gemuetlichen Tagen ab. Von der ehemaligen beruehmten Schoenheit sind nur noch wenige Ecken uebrig. Morgen geht es dann weiter Richtung Jordanien, vielleicht werden wir schon morgen Abend in Jordanien uebernachten. Und damit geht die Tour dann auch schon so langsam auf ihr Ende zu... bis bald
lg
   Uwe
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