Last Update: 2015-02-18
From: Uttenreuth, Germany
Home Touren Alpenpässe Über uns Links Kontakt

Frankreich 2013

Startseite

April 2013
SoMoDiMiDo FrSa
0102030405 0607
08091011 121314
1516171819 2021
2223242526 2728
2930
Mai 2013
SoMoDiMiDo FrSa
01 020304
05060708 091011
12131415 161718
19202122 232425
262728 293031

Übersicht

Bild des Tages

2013-04-22

Strecke:Uttenreuth – Paris
Distanz:ca. 30 km Fahrrad
Schnitt:
Höhenmeter:
Fahrtzeit:

Vor der Abfahrt (unsere Vermieterin ist leider nicht so geübt mit Digitalkameras)

Heute geht es los. Zum ersten Mal starten wir nicht mit dem Fahrrad daheim, sondern lassen uns von der Bahn zu unserem Ausgangspunkt bringen. Der Plan ist, mit dem Nachtzug nach Paris zu fahren, dort eine Nacht bei einem Freund zu verbringen und dann mit dem Nachtzug nach Toulon zu fahren, wo wir ein paar Tage am Meer verbringen wollen. Anschließend soll es von dort mit dem Fahrrad durch die französischen Alpen nach Genf gehen, von wo aus uns ein Zug wieder nach Hause bringt.

Soweit der Plan. Leider gibt es schon vor der Abreise erste Komplikationen: Mika hat zwei Tage vor Abreise noch 40 °C Fieber, Phileas hat einen Tag vorher hinter sich gebracht. Zum Glück können wir die Abfahrt noch einen Tag nach hinten verschieben, weil wir eigentlich eine Nacht bei Freunden in Freising verbringen wollten. Daraus wird leider nur ein Kurzbesuch, aber immerhin geht es den Kindern schon wieder deutlich besser.

Nachdem uns der Regionalexpress Mittags nach Freising gebracht hat, geht es am Abend von München aus mit dem Nachtzug nach Paris. Vorneweg: Ich würde niemandem mit kleinen Kindern empfehlen, es uns gleich zu tun. Da der Nachtzug erst kurz vor 23:00 Uhr abfährt, sind unsere Kinder schon eingeschlafen. Zum Glück steht der Zug schon etwas früher da, so dass wir in Ruhe unser Abteil suchen können und die Fahrräder verladen.

Unser Abteil ist kleiner, als ich es erwartet hatte. Wir hatten extra ein Abteil mit nur zwei Betten reserviert, damit wir es erstens für uns haben, und zweitens etwas mehr Platz haben. Das ist leider nicht wirklich der Fall. Es gibt zwei schmale unbequeme Liegen übereinander, die obere ist über eine kleine Eisenleiter erreichbar. Dort, wo in einem Viererabteil wahrscheinlich die anderen Betten sind, ist ein kleines Schränkchen, welches ein Waschbecken beinhaltet und ein weiteres Schränkchen für Kleidung, was aber den Platz zum Bewegen wie in einem Vier-Liegen-Abteil auf einen schmalen Gang beschränkt. Später stellen wir fest, das kaum Wasser aus dem Hahn kommt und das Waschbecken auch zu klein ist, um sich vernünftig daran zu waschen. Es ist unerträglich warm im Abteil, aber die Klimaanlage scheint nicht zu laufen und ein Drehen und Drücken an Knöpfen, die so aussehen als sollten sie die Belüftung regeln bleibt ohne wahrnehmbaren Effekt.

Beim Verladen der Kinder sind aber sofort wieder wach. Die ungewohnte Umgebung und die Hitze im Abteil erschweren das erneute Einschlafen; vor allem Mika weint erstmal lange, bis er wieder Ruhe findet. Nun da die Kinder wieder schlafen, kommt die Begrüßungsansage der Bahn. In voller Lautstärke. Aus einem nicht regel- oder abschaltbaren Lautsprecher. Dafür ist es nicht nur ein "Hallo", sondern es wird alles bis ins Detail erklärt: wann der Zug ankommt, wann es Frühstück gibt, wo der Speisewagen ist, wie das Wetter wird, etc. Ich drücke ein Kissen vor den Lautsprecher, damit die Kinder nicht wieder aufwachen. Nach einer gefühlten Ewigkeit, die wahrscheinlich etwa drei Minuten gedauert hat, ist der Lautsprecher still. Dann kommt die gleiche Ansage nochmal auf Englisch. Dann noch einmal auf Französisch. Zum Glück sind unsere Kinder müde genug, dass sie erstmal weiter schlafen.

Endlich geht es los. Jetzt springt auch die Klimaanlage an, und bringt die Temperaturen im Abteil im Schneckentempo in einen erträglichen Bereich. Um das zu schaffen, brummt sie allerdings ziemlich laut und erzeugt im oberen Bett, in dem ich mit Phileas liege, einen unangenehmen Zug. Als hätte man den Luftauslass nirgendwo anders platzieren können, als direkt am Fußende des Betts. Wirklich dunkel ist es im Abteil auch nicht, auch wenn man das Licht ausschaltet. Jeder von zig oft funktionslosen Knöpfen leuchtet, und unangenehmer Weise gibt es auch noch ein blaues Nachtlicht, dass sich nicht abschalten lässt. Irgendwann im Laufe der Nacht überdecke ich es mit Gewebeklebeband, das macht es etwas dunkler im Abteil, obwohl es auch da immer noch durchleuchtet.

Die Nacht selbst ist unruhig. Mika schläft schlecht und wälzt sich immer hin und her, weswegen Romy kaum ein Auge zu macht. Ich bin gefühlt auch ständig wach, weil der Zug mehrfach umgekoppelt wird und dabei jedes Mal ein Stoß durch den ganzen Waggon fährt. Außerdem geht es damit einher, dass die Klimaanlage immer wieder ausgeht, was die Temperaturen im Abteil sofort wieder unangenehm steigen lässt, und das allgegenwärtige Brummen verstummt. Dann ertönt es kurz wieder, dann ist wieder Ruhe, ein Ruckeln, Brummen, und so weiter. Hoffentlich ist die Nacht bald vorbei!

Übersicht    Zurück nach oben