30.11.02 –Tag 23
Istanbul
Wetter: Schön warm
Frühstück im Hotel. Es gibt Brot und Käse. Das einzige, was es von einem normalen Etappenfrühstück unterscheidet, ist der Apfeltee, den es dazu gibt.
Den Tag verbringen wir auf dem Basar auf der Suche nach Schuhen für mich und nach einem wasserdichten Zelt für den Rest des Jahres. Beide Aufgaben gestalten sich schwieriger als erwartet. Schuhe gibt es allgemein nur bis Größe 44. Schließlich finden sich 46er, die mit 18 € noch überbezahlt waren. Mal schaun, wie lang sie halten. Hoffentlich gehen wenigstens die Blasen zurück.
Auch die Suche nach einem Zelt wird schwieriger als erwartet. Wir wollten eigentlich in einem großen Kaufhaus nach einem Zelt suchen, aber so etwas gibt’s hier nicht. Hier gibt es nur den Basar, der sich anscheinend durch die gesamte Stadt zieht. Und dieser ist immer nach Ware unterteilt. Es gibt Viertel, wo es nur Schuhe gibt, Viertel voll mit Süßigkeiten, usw. Als wäre die ganze Stadt ein einziges Kaufhaus, das schön säuberlich in Abteilungen gegliedert ist. Eine Zeltabteilung ist leider nicht aufzutreiben. Schließlich finden wir eine Straße, wo es lauter Militaryläden gibt. Einer von Ihnen hat auch ein Zelt, das uns gefällt, aber leider ist nur noch der Karton vorhanden und es ist auch nicht mehr lieferbar.
Abends treffen wir uns wieder mit dem Schweizer und schaun uns im Youth Hostel etwas an, was als Bauchtanz angekündigt war. Es war leider eher seichte Touristenunterhaltung, untermalt mit türkischer Rockmusik und einem leicht bekleideten Mädchen.
Heute haben wir nicht sonderlich viel erledigt, aber wenigstens schon einen großen Teil der Innenstadt gesehen.
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01.12.02 –Tag 24
Istanbul
Wetter: Schön warm
Heute ist Ausschlafen angesagt. Es ist Sonntag und angeblich hat der Basar sowieso nicht offen. Nach einem ausgiebigen Frühstück auf Brot und Käse beschäftige ich mich mit unseren Fahrrädern. Die Schutzbleche müssen wieder angeschraubt werden, wir hatten sie mit uns mitgeschleppt, seit wir sie auf dem Matschweg abgenommen hatten. Außerdem ist eine kleine Generalüberholung fällig. Schrauben nachziehen, Kette ölen, usw. Ich bin ein paar Stunden beschäftigt. Peter betreibt währenddessen Recherche im Internet, wo sich denn ein Zeltladen in Istanbul finden lassen könnte. Außerdem kommt unser altes Zelt in die Wäsche, so dass wir es halbwegs sauber wieder zurückgeben können. Anschließend ist ein bisschen faulenzen angesagt, dann treffen wir uns mit Manuel (dem Schweizer) und dem Berliner.
Manuel will uns einen Puddingshop zeigen, wo es sehr guten Pudding geben soll. Dort wird erstmal jede Sorte Pudding durchprobiert, anschließend gehen wir noch Essen.
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02.12.02 –Tag 25
Istanbul
Wetter: Schön warm
Wir sind den ganzen Tag mit Manuel unterwegs. Um halb neun treffen wir uns, um zum iranischen Konsulat zu gehen. Dort müssen wir Visaanträge ausfüllen und dann erstmal ne ganze Weile warten. Als wir schließlich drankommen und dabei erwähnen, dass wir eine Referenznummer haben, ist plötzlich alles kein Problem mehr. Wir sollen nur schnell die Visagebühren auf der Bank gegenüber einzahlen, dann können wir die Pässe da lassen, um die Visas hineingestempelt zu bekommen. Das mit der Bank erweist sich als Problem, da sie keine Travellercheckes nehmen und wir auch sonst kein Geld dabei haben. Ich will auf anderen Banken versuchen, meine Checkes einzulösen, aber überall beträgt die Wartezeit eine Stunde oder mehr. Schließlich leiht uns Manuel die hundert Dollar. Um zwei sind unsere Visa angeblich fertig.
Wir laufen derweil zu dem Militaryladen, den wir gefunden hatten, damit Manuel nachschauen kann, ob die Gaskartuschen, die es dort gibt, für seinen Kocher die richtigen sind. Sie sind es nicht. Anschließend laufen wir zu dem Salewa-Vertragshändler, um uns dort ein Zelt anzuschaun. Wir haben Glück: das Zelt das wir wollen ist noch da, allerdings nur noch ein allerletztes Exemplar. Wir wollen noch weiter suchen und lassen es uns bis morgen zurücklegen. Dann ist auch schon zwei und wir müssen zur Botschaft. Als wir dort eintreffen ist die Botschaft zu und zwei weitere Leute stehen wartend davor. Nach ca. 20 min meint jemand, die Botschaft mache erst um drei auf. Also schlendern wir durch die Gegend. Als wir um drei zurück sind, ist die Tür immer noch, oder auch schon wieder, verschlossen und die beiden anderen Leute sind auch weg. Wir warten noch eine Weile und gehen dann zum Hotel zurück um Abend zu essen. Anschließend treffen wir uns noch mit Manuel auf eine Runde Pool und ein zweites Abendessen.
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03.12.02 –Tag 26
Istanbul
Wetter: bedeckt
Wir treffen uns in der Früh mit Manuel, um unsere Iranvisa vom Konsulat abzuholen. Es gibt keine Probleme. Das war unsere größte Sorge bis Nepal. Soweit sollten wir jetzt auf jeden Fall kommen. Anschließend versuche ich bei einer Bank, meine Reiseschecks zu tauschen. Diese Aufgabe weitet sich zu einer Odyssee aus. Niemand will sie haben. Ich frage in ca. 15 Banken, aber leider ohne Erfolg. Irgendwann entscheiden wir, dass wir uns aufteilen. Ich schaue weiter nach einer Bank, Peter und Manuel gehen zu einem Sportgeschäft um sich nach einem Zelt und Gaskartuschen umzuschaun. In einer Bank treffe ich zufällig eine englisch sprechende Kundin, die mich zu mehreren Banken führt und dort auch immer nach einer Bank fragen kann, die die Schecks vielleicht nimmt. Irgendwann findet sich schließlich eine, die dazu bereit ist. Ich ziehe eine Nummer (türkische Banken haben ein gutes Wartesystem. Man zieht eine Nummer und wird dann aufgerufen. Es ist aber auch nötig, da türkische Banken grundsätzlich überfüllt sind. Weniger als 30 Leute sind nie in einer Bank anzutreffen.) Nach etwa einer dreiviertel Stunde komme ich dran. Nach etwa einer weiteren halben Stunde wird mir mitgeteilt, dass sie sie nicht annehmen können, weil es einen Systemfehler bei Thomas Cook gibt. Wir bezahlen das Zelt also in Türkischen Lira. Anschließend läuft an dem Tag nicht mehr viel, Abends treffen wir uns wieder mit Manuel zum Essen und Pool spielen.
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04.12.02 –Tag 27
Istanbul
Wetter: bedeckt, hin und wieder leichter Regen
Es findet sich endlich eine Bank, die die Reiseschecks annimmt. Die anschließende Suche nach einer Digicam bleibt erfolglos. Nicht, dass es keine geben würde. Es gibt, wie für absolut alles, einen Basar für Kameras. Allerdings sind die Preise einfach lächerlich hoch. Teilweise wollen die Händler mehr als das Doppelte des deutschen Preises. Und sie lassen absolut nicht mit sich Handeln. Also ziehen wir unverrichteter Dinge wieder ab. Wir kaufen noch zwei Campingstühle, aber da wir eigentlich drei wollen, verbringen wir den Rest des Tages mit der Suche nach einem dritten. Es ist keiner aufzutreiben, aber wir finden endlich Coleman-Gaskartuschen für Manuel. Abends gehen wir wieder mit ihm Essen. Lale-Restaurant war zu Hippie-Zeiten mal sehr berühmt, aber von der Atmosphäre ist absolut nix übriggeblieben. Es gibt westeuropäisches Essen zu fast deutschen Preisen zwischen ziemlich billiger Einrichtung.
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05.12.02 –Tag 27
Istanbul
Wetter: bedeckt, hin und wieder leichter Regen
Unser einziger wirklicher Besichtigungstag in Istanbul. Topkapi Palace und Aya Sofia. Die Studentenausweise haben sich jetzt bereits rentiert (40 Mio. gespart).
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06.12.02 –Tag 29
Istanbul
Wetter: Regnerisch, diesig
Aufgrund der eher trüben Aussichten lassen wir unseren Plan eine Fahrradbesichtigungstour zu machen fallen und hängen dafür im Hotel herum: Dort glaubte man offenbar das sich ein ziemlich gestörter Londoner („total fucking Nutcase“ Shamus) über Nacht in eine Biene verwandelt hatte. Ansonsten unterhielten wir uns recht lange mit einem Iren auf Motorradtour um die Welt. Schließlich konnten wir uns noch dazu aufraffen etwas an der Website zu arbeiten bis wir dann abends mit Shamus und Manuel durch die Stadt zogen.
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