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Lahore - McLeod Ganj

 

März 2003
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April 2003
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24.03.03 – Tag 137
Etappe 74: Lahore – Amritsar (58,80 km)
Schnitt: 18,0 km/h
Höhenmeter: 67
Wetter: sonnig

Der ganze Morgen ist noch mit Abreisevorbereitungen draufgegangen. Unter anderem musste ich meine Vorderradachse ersetzen, meine Taschen hatte ich irgendwann in den letzten Tagen schon repariert, nachdem ich das bereits viel zu lange, seit der Türkei nämlich, vor mir her geschoben habe und wir haben ein paar Schläuche ausgewechselt.
Am frühen Nachmittag sind wir dann auch tatsächlich abgefahren. Das hat von der Zeit her ganz gut gepasst, den so mussten wir nicht lange auf die Grenzschließungszeremonie warten.
Im Prinzip ist das eine simple Angelegenheit, die Grenztore werden für die Nacht geschlossen und die jeweiligen Flaggen eingeholt.
Hier machen sie aber ein riesiges Trara darum. Und die Leute lieben das. Es sind JEDEN Tag Tausende von Schaulustigen auf beiden Seiten anwesend, die wie die Verrückten beim Fußball schreien und toben. Beide Seiten haben sogar richtige Stadien gebaut. Und dann wie sie die Flaggen einholen, einfach unbeschreiblich.
Die Soldaten marschieren, nein, stolzieren wie von der Tarantel gestochen umher, um sich gegenseitig zu übertrumpfen. Absurd, bizarr, grotesk wäre es nicht ernst, dann ein schönes Stück postmoderne Kunst.
Bis Amritsar ist es dann nur noch ein kurzes Stück. Hier haben wir im „Goldenen Tempel“ übernachtet. Auch wieder ein ganz besonderes Erlebnis. Haben auch gleich wieder ein paar Touris getroffen und uns länger mit einem Kanadier, nein mit John, unterhalten. Das mit den Touris hatten wir aber auch mehr oder weniger erwartet, denn in Indien haben wir gehört soll es massig geben, während nach Pakistan gerade mal 10 oder so am Tag kommen. Und das zu Unrecht, denn Pakistan hat uns wirklich toll gefallen, besonders von den Leuten her.
Der Goldene Tempel
Die Hauptattraktion Amritsars ist zweifellos der wunderschöne Sikh Tempel der sich den Beinamen "golden" wirklich verdient hat
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25.03.03 – Tag 138
Amritsar
Wetter: sonnig

Im Tempel kann man kostenlos schlafen und essen, und das haben wir auch ausgenutzt. So waren wir zum Beispiel einmal um zwei Uhr Nacht essen. Das war sogar das beste Essen dort überhaupt, weil es nicht die übliche Massenabfertigung gab.
Am Morgen ist ein weiterer Radfahrer angekommen. Justin, einer von der richtig harten Sorte, mit mehrjähriger Tour und gerade mal 20 Kilo Gepäck. Um die beneide ich ihn bei jedem Anstieg. Wir haben uns dann jedenfalls gleich mal den ganzen Morgen mit ihm unterhalten. Irgendwie sind die Engländer wirklich nette Leute.
Dann waren wir noch einen anderen Tempel besichtigen und haben auch gleich einen kleinen Stadtrundgang angeschlossen.
Abends haben wir dann noch mal lange geredet. Und schlechte Nachrichten bekommen: Justin ist nicht von Nepal aus nach Tibet gekommen. Was wir machen sollen, wenn das nicht klappt, ist auch noch völlig unklar.
Pilger Übernachten im Tempel
Das Angebot nehmen viele Leute, vor allem Pilger, auch gerne war
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26.03.03 – Tag 139
Amritsar
Wetter: sonnig

Heute haben wir uns das Mahnmal für die Märtyrer des indischen Freiheitskampfes angeschaut und wiederum ausgiebig Radfahrertratsch ausgetauscht. Wir haben auch mal sein Fahrrad ausprobiert. Ein total anderes Konzept, sehr viel mehr in Richtung Rennrad. Damit schafft er auch deutlich mehr Kilometer als wir. Ansonsten haben wir noch ausgiebig den Tempel und die Gastfreundlichkeit der Leute hier genossen.
schon wieder Stau
Stau auf Indisch
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27.03.03 – Tag 140
Etappe 75: Amritsar – hinter Pathankot (131,81 km)
Schnitt: 19,5 km/h
Höhenmeter: 221
Wetter: sonnig

Heute haben wir nach einem etwas verspäteten Start wegen zu viel Geschwätzigkeit doch noch einen langen Tag durch die Ebene hinbekommen. Am Abend sind wir gerade noch so in die Ausläufer des Himalaja hineingefahren. Morgen geht es dann so richtig los und so haben wir uns noch ein besonders ausgiebiges Abendmahl bereitet.
Die Inder sind schon ein verrücktes Volk wir sind heute einmal durch eine Menge gefahren, die auf den Bus gewartet hat und die haben uns alle angefeuert wie noch mal was, da kam so richtig Tour de France Atmosphäre auf. Eine andere Sache ist, dass sie wie die Irren hupen und trotzdem steht auf jedem größeren Auto hinten drauf das man doch bitte Hupen soll. Ja spinnen die denn, die Inder?
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28.03.03 – Tag 141
Etappe 76: hinter Pathankot – McLeod Ganj (72,36 km)
Schnitt: 12,0 km/h
Höhenmeter: 1720
Wetter: bewölkt

Heute ging es durch eine wunderschöne Berglandschaft auf unser nächstes größeres Ziel zu, McLeod Ganj, den Sitz der tibetischen Exilregierung des Dalai Lama. Dort wollen wir einen längeren Stopp für einen Meditationskurs einlegen.
Der ganze Tag war zwar anstrengend aber es lief doch noch relativ vernünftig bis etwa 15 Kilometer vor dem Ziel. Hier begann der mörderische Anstieg nach McLeod Ganj mit bis zu 25 % Steigung. Ein wahrer Höllenritt, zumindest für mich, Uwe schien dabei auch noch seinen Spaß zu haben. Aber so verschieden sind halt die Geschmäcker.
Wir waren oben noch nicht mal vom Rad gestiegen, da haben wir auch schon unseren alten Bekannten John aus Amritsar getroffen. Das war eigentlich ganz praktisch, denn der konnte uns ein Hotel empfehlen und so weiter. Leider war das Hotel ausgebucht, weil gerade die alljährlichen Lehren des Dalai Lama verlesen wurden und jede Menge Dharma Schüler hierher gepilgert waren. Mit etwas Glück konnten wir dann doch noch ein Zimmer in dem uns empfohlenen Hotel sichern.
Wir haben dann nochmals alle verbleibenden Kräfte zusammengenommen und sind weiter 200 Meter den Berg hinaufgefahren (ohne Gepäck war das aber fast ein Klacks) um uns gleich zur Meditation anzumelden, aber mit dieser Idee mussten wir sehr schnell abschließen, denn es gab bereits eine Warteliste mit 103 Nahmen für den nächsten Kurs der gerade mal 45 Leute fasst. Also heißt es jetzt erst mal neue Pläne schmieden.
Am Abend haben wir uns dann noch zu einem wohlverdienten Essen beim Japaner getroffen und haben dann die kühle Bergnacht genossen.
Ach wie süß
Vorsicht, man sieht es ihnen zwar nicht an, aber die Biester sind verdammt bösartig
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29.03.03 – Tag 142
McLeod Ganj
Wetter: bewölkt

Wir sind heute erst spät aufgestanden und sind dann auch gleich wie alle anderen hier losgezogen, um den Dalai Lama zu sehen, wie er seine neuesten Weisheiten predigt. Vorher mussten wir uns noch einen Sicherheitspass besorgen. Eine völlig lächerliche Formalität, die meiner Meinung nach überhaupt nicht zur Sicherheit des Lamas beiträgt, denn den Pass prüft sowieso niemand. Der Sermon hat ganz schön lange gedauert, aber wenigstens gab es eine per Radio übertragene, dafür aber schlechte, englische Übersetzung. Wir hatten natürlich keine Ohrhörer dabei, aber die Frau vor uns konnte uns netterweise welche ausleihen.
Die Sektionen sind offenbar von wechselndem Interesse für den Laien, denn als John zwei Tage früher da war sprach der Lama klare Parolen für das alltägliche Leben aus, während er heute nur Sutras kommentierte, die wir natürlich nicht kannten. Es war trotzdem sehr interessant, das alles mit anzusehen: Die ganzen Tibeter auf der einen Seite und hier alle Westler, von denen die meisten die Sache tierisch ernst nehmen und sich Notizen machen und so weiter. Wie in einer Vorlesung. Na ja, ich nehme an, genau das ist es auch. In der Mitte saßen dann noch jede Menge Mönche unterschiedlichster Herkunft. Vom Lama haben wir leider nicht allzu viel mitgekriegt, aber der Kerl hat auf jeden Fall eine unheimlich Ausstrahlung.
Abends haben wir uns dann noch mit John und Momo unterhalten. Bei ein paar Whiskeys entwickelte sich das lebhafte Gespräch, Uwe hatte bisschen zu viel, bis in die tiefe Nacht hinein.
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30.03.03 – Tag 143
McLeod Ganj
Wetter: Vormittags stark bewölkt Mittags Dauerregen dann Auflockerungen

Uwe wollte sich unbedingt einen Wasserfall in der Nähe anschauen, aber ich war des Wetters wegen skeptisch und blieb zunächst im Hotel. War wohl noch ein bisschen übermütig wegen gestern Abend. Nachdem ich den Regen ausgesessen hatte, ging ich dann noch die Stadt und Umland ein wenig erkunden. Auf dem Rückweg traf ich dann den immer noch völlig durchnässten Uwe wieder, und während er im Hotel fröstelte, genoss ich noch die schöne Nacht.
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31.03.03 – Tag 144
McLeod Ganj
Wetter: leicht bewölkt

Unter Vorbehalt glaube ich sagen zu können, dass wir an diesem Tag nicht viel gemacht haben. Auch weil Uwe sich noch von gestern erholen musste und ich mit Elektrikerarbeiten in unserem Zimmer beschäftigt war (es gab keine Steckdose). Wir waren dann auch noch eine ganze Weile im Internet und ich habe nach einer guten Karte gesucht, aber das war es dann auch schon wieder.
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01.04.03 – Tag 145
McLeod Ganj
Wetter: in McLeod Ganj sonnig mit leichter Bewölkung oben am Berg später dichte Wolken und Nebel

Wir sind heute schon ganz früh aufgebrochen um möglichst weit den Berg hinauf zu kommen, wo wir dann campen wollten, um den Nachthimmel zu genießen und morgen in aller Ruhe absteigen zu können. Wir hofften, auf bis zu 3500 Meter zu kommen waren uns aber nicht sicher denn dort soll noch viel Schnee liegen.
Am Ende sind wir dann bis 2900 Meter aufgestiegen wo eine Bergstation ist, dort machten wir dann Mittag und das Wetter ist umgeschlagen. Da wir weder über gute Ausrüstung noch Erfahrung verfügen, beschlossen wir, dann gleich wieder abzusteigen, denn mit einem schönen Nachthimmel würde es ja doch nichts werden. Das war dann schon ein ziemlich anstrengender Marsch, besonders weil wir auf dem Hinunterweg beschlossen, dass uns die Hauptroute zu langweilig sei und wir doch ein Flusstal nehmen könnten. Das erwies sich dann aber als außerordentlich schwieriges Unterfangen und Uwe kehrte schon bald wieder um. Auch ich musste dann nach einiger Zeit aufgeben, auch weil es schon dunkel wurde. Ich kam dann gerade noch so wieder unten an.
Abends haben wir uns dann noch Chicago im Kino angeschaut, weil wir in letzter Zeit so viel über diesen Film gehört hatten, aber überhaupt nicht wussten, worum es eigentlich geht. Unser Fazit: Der Film versucht über alle Maßen sich selbst zu feiern und dabei wird die Story völlig in den Hintergrund gedrängt. Nicht so unser Ding.
Eine wunderschöne Berglandschaft
Eine Aussicht von weit oben
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02.04.03 – Tag 146
McLeod Ganj
Wetter:

Es gibt heute die große Abschlussveranstaltung für die Predigten des Lamas. Wir hatten uns mit John zusammen auf eine große Zeremonie mit viel Trara eingestellt und so was gab es dann auch, allerdings nur in der Beziehung, dass alles bis auf den letzten Zentimeter voll war. Wir mussten uns von außen an ein Geländer hängen über einen zehn Meter Abgrund. Die Zeremonie selbst war dann auch noch eine volle Enttäuschung. Der Lama ist nicht mal selbst herausgekommen und alles was passiert ist waren Ansagen über einen Lautsprecher. Wir sind dann nach einer Stunde oder so wieder gegangen. Am Nachmittag war Uwe dann noch unten in Dharamsala nach einem Schlauch suchen, während ich im Internet war.
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03.04.03 – Tag 147
McLeod Ganj
Wetter:

Den Morgen haben wir uns ausgeruht und haben dann am Nachmittag einen kurzen Spaziergang zum Wasserfall, gemacht aber bei weitem nicht so weit darüber hinaus wie Uwe vorvorgestern. Meine Taschenreparatur in Lahore war auch nicht so erfolgreich, und deshalb musste ich mich jetzt schon wieder mit dem Dreck rumärgern und ich konnte in dem ganzen Kaff keinen einzigen kleinen Bohrer finden, den ich gebraucht hätte, also muss das schon wieder warten. Und jede Menge Zeit habe ich auch noch verschwendet. Abends wollten wir wieder ins Kino gehen, aber wegen eines Streiks hatte alles geschlossen. Sie streiken gegen zu hohe Steuern, oder viel mehr dagegen, dass die Regierung nun beschlossen hat, die hohen Steuern auch tatsächlich einzutreiben. Das sind schon komische Sitten hier.
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04.04.03 – Tag 148
McLeod Ganj
Wetter: sonnig

Den Morgen haben wir wieder einfach im kühlen sonnigen Klima genossen, während uns die Marienkäfer nur so um die Ohren geflogen sind. Einfach plötzlich aufgetaucht und bei jedem Schritt, den man gemacht hat, sind immer gleich zwei drei Käfer zerquetscht worden, so viele liefen überall rum. Nachmittags sind wir dann ins Kino gegangen und Abends gleich nochmal, weil wir einiges Aufzuholen hatten (Catch me if you can und Road to Perdition). Die Kinos sind auch sehr urig hier, nur mit einem Videobeamer und DVD-Player ausgerüstet produzieren sie eigentlich wirklich akzeptable Resultate. Selbstverständlich klauen sie sich die Filme. Dafür gibt es ein dickes Lob von meiner Seite.
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05.04.03 – Tag 149
McLeod Ganj
Wetter:

Heute sind die Marienkäfer wieder verschwunden, aber dafür schwirren jetzt überall massig Schmetterlinge herum. Uwe hat sich noch mal zum Wasserfall aufgemacht, um den Fluss auch mal bei gutem Wetter hinaufzulaufen, während ich faul in der Stadt blieb und meine Zeit in diversen Cafes und im Internet totschlug. Dabei habe ich wahnsinnig viele Deutsche getroffen, aber das war auch mal wieder ganz nett, nicht immer nur Englisch mit anderen Leuten zu sprechen. Uwe hat auch noch einen Deutschen auf dem Weg aufgegabelt und sogar einen Radler. Er will morgen schon abfahren und wir überlegen uns ernsthaft, ob wir nicht ein Stück mit ihm zusammen machen wollen, aber schauen wir mal. Auf jeden Fall haben wir uns morgen zum Frühstück verabredet.
Abends haben wir uns dann Star Trek Nemesis im Kino angeschaut, und es waren nur Deutsche im Saal, gut Saal ist eine Übertreibung und insgesamt waren es dann auch nur sechs Leute, aber trotzdem. Was schließen wir daraus: Deutsche sind wie Marienkäfer, sie kommen in Schwärmen. Lustig ist auch, dass man viele Deutsche einfach an ihrem Gesicht oder an was weiß ich was erkennen kann. Hier jedenfalls denke ich manchmal, wenn mir auf der Straße jemand entgegenkommt, das ist bestimmt einer aus D und bisher lagen wir nie falsch.
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06.04.03 – Tag 150
McLeod Ganj
Wetter:

Wir waren jetzt vier mal im Kino die letzten drei Tage, das reicht dann auch wieder, aber schauen wir mal was heute so kommt. Zum Frühstück haben wir uns wie verabredet mit Michael getroffen, er lebt im Tempel des Lamas. Ziemlich genial, aber unser Hotel ist auch ganz gut mit seinen tollen Kuchen und Internet gleich im Haus. Jedenfalls haben wir dann den ganzen Vormittag mit ihm geschwatzt, bis er um eins dann doch noch losgefahren ist. Vielleicht holen wir ihn aber wieder ein, denn er hat eine kaputte Vorderradfelge und muss jetzt die Berge runter schieben. Das würde mich wirklich ankotzen besonders in diesem Terrain.
Auf dem Rückweg haben wir dann noch John wiedergetroffen und gleich noch eine Kanadierin, Anna, mit denen wir in den nächsten Tagen noch einiges unternehmen sollten. Uwe hat sich dann noch auf Michaels Empfehlung hin einen anderen Wasserfall angeschaut, während ich mich mal wieder nur faul in der Sonne geräkelt habe.
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07.04.03 – Tag 151
McLeod Ganj
Wetter:

Uwe hat sich heute noch einen faulen Tag am Wasserfall gegönnt, während ich mich das Flusstal nach oben durchgeschlagen habe. Ein sehr hartes Stück Arbeit war das, und ich habe es auch gerade noch so mit dem Sonnenuntergang geschafft. Ich kann jetzt auch verstehen warum manche Leute unbedingt ohne Sicherung klettern wollen, das ist schon was anderes und man hat auch plötzlich mehr Kraft in den Fingern. Ich ziehe es aber trotzdem vor, an einem dicken Seil zu hängen. Am Abend haben wir dann noch eine Partie Schach gegen einen ziemlichen Profi gespielt und natürlich schlimm verloren aber danach hat er uns einige Tricks gezeigt, und der Kerl war auch sonst richtig nett.
noch ein Bergpanorama
Die Landschaft hier ist wirklich zum genießen
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08.04.03 – Tag 152
McLeod Ganj
Wetter:

Heute sind wir mit Anna und John ein zweites mal nach Triund gewandert, um vielleicht doch noch mal eine schöne Aussicht zu haben. Man hat dabei deutlich den Unterschied zwischen Amerikanern und Kanadiern bemerkt. Das ist aber so schwer zu beschreiben, aber wenn man mit den Leuten zusammen ist, merkt man die andere Mentalität eben einfach. Oben haben wir dann gleich noch einen Kanadier getroffen, der gerade versucht, den Übergang vom Börsenhändler zum Yogalehrer zu managen. Auch kein schlechter Kerl. Nach unten haben wir uns dann wieder eine Route abseits der ausgelatschten Wege gesucht und das ist natürlich wieder in richtiges Cross-Country ausgeartet. Ron, der Aussteiger, ist dann auch nach einer Weile umgekehrt, weil es ihm zu heftig wurde.
Später haben wir dann noch Leute getroffen, die eine passende Location für ihr Rainbow Gathering suchten. Wir konnten ihnen mit all unserer Erfahrung dann auch ganz gut weiterhelfen. Leider fängt das Treffen erst in einer Woche an und solange möchten wir dann wirklich nicht mehr dableiben, auch wenn das schon wirklich interessant wäre. Uwe hat sich abends noch Amelie reingezogen, während ich im Cafe war.
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09.04.03 – Tag 153
McLeod Ganj
Wetter:

Ich bin heute mal einfach so ohne Ziel durch die Gegend gewandert und habe dabei eine tibetanische Tanzveranstaltung mitten im Wald gefunden. Außerdem habe ich noch ein bisschen Baumklettern geübt. Uwe war mit John wieder mal am Wasserfall, ein bisschen schwimmen und sonnen. Vormittags haben wir wohl noch irgend was anderes gemacht, aber das ist im Nebel der Erinnerung verschwunden.
Abends haben wir uns dann wieder mit dem Schachspieler unterhalten, er hat wirklich Ahnung von den ganzen Zusammenhängen hier, denn er schreibt darüber seine Doktorarbeit. Wir sind danach dann noch viel zu lange in dem Cafe gewesen und haben uns mit zwei Franzosen und einem völlig betrunkenen Iren vergnügt. Milchtee mit Whiskey ist wirklich keine schlechte Mischung, sollte man unbedingt mal probieren.
Unser Hotel schließt um 12 Uhr, und natürlich kamen wir zu spät. Normalerweise ist das kein Problem, denn man kann leicht über den Zaun steigen, aber heute hatten sie irgendwie einen agressiven Hund im Innenhof losgelassen (wahrscheinlich, weil wir vorher zu oft über die Mauer sind) und so kamen wir nicht rein. Zu allem Überfluss sind dann auch noch jede Menge Bullen aufgetaucht und auch nicht mehr weggegangen. Als wir dann nochmals zum Cafe zurück sind hat, sich herausgestellt das sie gerade einen Dealer festgenommen hatten. Wir haben dann noch eine Weile gewartet bis sich die Situation beruhigt hatte und als wir gerade gehen wollten ist auch der Dealer wieder aufgetaucht. 10 Dollar Schmiergeld.
Wir haben dann noch dummerweise das Angebot der Franzosen abgelehnt bei ihnen zu übernachten, weil wir uns sicher waren, über den Balkon einsteigen zu können, aber auch das hat der verdammte Hund zunichte gemacht. Also hieß es draußen schlafen. Hier oben werden die Nächte auch noch verdammt kalt und ich hatte nur ein T-Shirt an, während Uwe in hellseherischer Weisheit seinen dicken Pullover mitgenommen hatte.
Um vier ist es uns dann auf unserem Steilhang wirklich zu blöd geworden und wir haben dann tatsächlich noch ein Cafe gefunden das offen hatte aber auch einen deftigen Nachtzuschlag verlangte, aber das war dann egal. Nachdem wir um sechs wieder ins Hotel gegangen sind haben wir noch ein wenig geschlafen.
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10.04.03 – Tag 154
McLeod Ganj
Wetter:

Ich hatte mir letzte Nacht natürlich eine Unterkühlung geholt, und so ging es mir den ganzen Tag so schlecht, dass ich kaum aufstehen konnte. Uwe hat es besser erwischt und hat heute auch noch eine lange Wanderung mit Anna und John gemacht. Abends hatte ich mich wieder etwas erholt und wir sind noch ins Kino gegangen. (Lock, Stock and two smoking Barrels)
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11.04.03 – Tag 155
McLeod Ganj
Wetter:

Heute vormittag haben wir mit den ganzen Kanadiern den Tempel des Lamas und das angeschlossene Museum besichtigt. Nachmittags gab es dann einen ziemlich heftigen Hagelschauer. Im Hotelcafe habe ich mich dann noch länger mit ein paar Deutschen unterhalten, die einen kleinen Dokumentarfilm gedreht hatten.
Am Abend haben wir dann noch ausführlich Karten gespielt. Unter anderem mit Momo, einer Schweizerin, die sich einen anderen Namen zugelegt hat, damit die Inder nicht solche Schwierigkeiten haben. Sehr rücksichtsvoll. Ja, Momo ist in der bisherigen Beschreibung etwas zu kurz gekommen, denn eigentlich sind wir hier in McLeod eine ganze Weile mit ihr zusammen gewesen, aber sowas passiert halt wenn man seine Arbeit vor sich her schiebt.
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12.04.03 – Tag 156
McLeod Ganj
Wetter:

Heute waren wir nochmal mit unseren Kanadiern auf einer ganztägigen Flussexpedition. Abends haben wir dann nur noch kurz Karten gespielt, weil wir uns vorher viel zu lange im Restaurant ausgeruht haben.

einfach mal ausspannen
Das Ziel unserer Strapazen

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13.04.03 – Tag 157
McLeod Ganj
Wetter: sonnig

Heute haben wir erst einmal ausgiebig und auch gleich doppelt gefrühstückt und uns dabei gut mit Ron unterhalten. Der hatte den Meditationskurs, den wir geplant hatten, auch gemacht und war sehr begeistert. Auch sonst scheint die Idee, Yogalehrer zu werden, jetzt nicht mehr so dumm. Mittags haben wir uns dann einer Gruppe angeschlossen die eine Audienz beim Karmapa nehmen wollte (das ist auch so ein wiedergeborener Lama). Das war dann auch ganz lustig denn der hat auch so wie der Dalai Lama Lehren verlesen und er hatte einen viel eindrucksvolleren Tempel als der Oberboss.
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Kommentare und Anregungen sind uns immer willkommen.